Freitag, 25. November 2011

Tag 8

Da wir bereits bei Dunkelheit am Grenzübergang ankamen, entschlossen wir uns, nochmal auf dem "fertigen" Campground zu übernachten. Die Biere von der Vorwoche standen noch genau da wo wir sie hingestellt hatten. Lagerfeuer, Bierchen, schlafen.
Es war eine saukalte Nacht. "Brad" aus Würzburg, kam natürlich am nächsten Morgen gleich nochmal vorbei und hat sich um 9 Uhr morgens sein Bierchen gegönnt. Auf dem Weg zur Toilette schlenderte ich an einem Trailer mit einer älteren Frau vorbei und meinte ein wenig nonchalent "what a nice day". Als Antwort kam nur ein kurzes "you think???" zurück. Well. Kommt drauf an.
Mein - mittlerweiler - guter alter Kumpel Brad aus Unterfranken. In Punkto Gemeinsamkeiten stellten Micha und ich fest, daß Brad, wie wir auch, immer noch die gleichen Klamotten wie letzte Woche anhatte.

Danach fuhren wir einen vollen Tag durch Südkalifornien. Grobe Richtung LA. Dort wollten wir uns am Abend um ca. 19 Uhr bei Wolferl einfinden. Geile Landschaften. Südkalifornien unterscheidet sich nicht sehr stark vom nördlichen Teil der Baja. Halt nur ein paar mehr Menschen.
Es wurde teilweise richtig heiß und Micha hat sich eine kleine Lebensmittelvergiftung eingeholt. Wir haben in einer total verlorenen Kneipe irgendwelchen Tex-Mex Fraß gegessen und danach ging es seinem Magen mehrere Tage nicht mehr so gut. Ich werde die Kneipe mal im Netz raussuchen und eine Warnung aussprechen. Was für ein besch....... Fraß.
Fahrerisch war der Rest des Tages entspannt und abwechslungsreich. Gegen 17 Uhr und bei einbrechender Dunkelheit hatten wir den östlichen Teil des Großraumes Los Angeles erreicht. Ich dachte mir noch, cool, jetzt rauf auf den Highway und in einer Stunde sind wir bei Wolfram. Abe von wegen. Jetzt kam die absolute und ultimative Horrorfahrt.
8 Spuren. Megaverkehr. Dunkelheit. Anarchie. 70 km Stau. Ich dachte ich werde wahnsinnig. Dann haben wir gesehen, daß einige Bikes zwischen der vorletzten und der äußersten linken Spur einfach mit Vollspeed im Slalomverfahren durchknallten. Wir also auch rüber - man soll sich ja bekanntlich an die örtlichen Gepflogenheiten anpassen - und dann immer auf einem 70 cm breiten Streifen zwischen den Spuren volle Granate durch. 2,5 Stunden Ninjafahren. Volle Konzentration. Totaler Focus. Dabei noch halbwegs die Orientierung behalten. Der absolute Wahnsinn. Das war extrem Anstrengend und eine der schwierigsten Fahrtstrecken meines Lebens. Ich denke, das werden wir beide nie mehr vergessen. Vergleichbar mit der Fahrt im Hurrikan. Nach zweieinhalb Stunden hatte ich so ein Gefühl und dachte mir, jetzt sollten wir mal runter vom Highway und ich wollte mal mein Navi anwerfen für die letzten Meter. Ich war natürlich wie immer genaustens vorbereitet und wußte, daß Wolfram "nordöstlich vom Flugplatz" wohnt. Bei einer Region mit einer Bevölkerung von ca. 17 Millionen Menschen eine eher grobe Beschreibung. Meine Intuition erwies sich als fast punktgenaus Landung. Noch ca. 6 km geradeaus und 10 Minuten später standen wir vor Wolframs Haus.
Hier ein südkalifornisches Stillleben. Brad hat uns etwas geholfen - aber nicht viel. Aber immerhin zwei Übernachtungen ....... was soll man sagen .......

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