Donnerstag, 24. November 2011

Tag 5

San Felipe

Um kurz nach 6 Uhr bin ich aufgewacht und habe mal vorsichtig rausgelugt: ein strahlendblauer Himmel gefolgt von einem herrlichen Sonnenaufgang und 20 Grad. Perfekt. Die Welt war wieder in Ordnung.
Hier ist die mexikanische Art sein Hardtop zu befestigen.

Nach einem reichlichen „Rentnerfrühstück“ in der Pampa ging es weiter nach Süden. Immer am Meer entlang. Rentnerfrühstück deshalb, weil da fast nur kalifornische Rentner waren.

Einen ausgewanderten Berliner haben wir aber auch getroffen. Erst Sandwüste, dann irgendwann nahezu vegetationslose Steinwüste, dann extrem bergig, teilweise Straßen sichtbar bis zum Horizont.

An einer Tanke haben wir mal ein paar US Freaks getroffen. Ich fragte: "you guys doing the Baja?". Antwort: "gnaah, just fooling around".

Ein paar wirklich fertige Käffer mit immerhin einer Tankstelle später ging’s dann an langen Sandständen entlang und wir trafen bei einem weiteren Tankstop mitten in der Wüste (habe ich das schon mal betont????) sahen wir ein Schild welches ein „Ressort mit Restaurant und Hotel“ ankündigte. Direkt in einer riesigen Bucht. Wir bogen sofort in diese Richtung ab. Es war eine gute Entscheidung.

Ein Zimmer direkt am Strand, Sicht auf s Meer, eine riesige Dachterrasse nur für uns und fast keine anderen Gäste. Als ich nach dem Schlüssel fragte, antwortete mir die Chefin nur „haben wir gar nicht, es ist nicht nötig abzusperren, hier ist in 20 Jahren noch nichts weggekommen“. Soweit zur Sicherheitslage in Teilen der Baja. Sowas ist mir das letzte Mal in Lausanne in der Schweiz gesagt worden und das ist schon ein paar Jahre her. Micha ist natürlich sofort schwimmen gegangen.


Logisch. Ich habe mich derweil ein bisschen umgesehen und plötzlich guckten zwei der Hotelangestellten ganz aufgeregt zum Strand. Da fiel mir ein, dass unser guter alter Freund und Bike Sponsor, Michael Diehl Inc. (courtesy of) mir mal was von Walen und so erzählt hat. Er hatte ja mit Nat und Doug letztes Jahr diesen Trip wegen des Walwatchings gemacht und da dachte ich mir nur „tja, tja, von wegen, es gibt keine Wale im November“.
Links neben der Boje sieht man die Rückenflosse - oder ist es die Finne?

Da schwammen zwei riesige Dinger, ca. 10 Meter lang, ziemlich nahe am Strand. Micha war wieder an Land und ich rief ihm zu „schau mal, Wale! Cool.“. Er meinte dann, „hey, ich schwimm mal raus und du fotografierst mich mit dem Wal. Vielleicht kann ich mich draufsetzen“. Ich habe mal mein Fernglas aus der Tasche gezogen und damit konnte ich plötzlich so eine merkwürdige dreieckige Flosse auf dem Rücken sehen. Oups. Das letzte Bild wäre womöglich gewesen, Micha im Maul des Haifisches. Zwei riesige Haifische. Richtige Geräte. Unglaublich lang. Ca. 10 Meter vom Strand entfernt schwimmend. In aller Seelenruhe. Micha meinte noch, von wegen Wale, ob ich ihn umbringen wollte oder was. Ich denke es waren keine gefährlichen Haie aber diesbezüglich muss ich mich wirklich erst mal schlau machen. Die Mäuler waren gigantisch breit – schätze mal so einen Meter oder so. Und weiß waren sie auch nicht. Trotzdem Hai. Auf die Überraschung hin sind wir erstmal mal am Strand joggen gegangen und haben dann den Abend mit Bier und ausgezeichneten Fisch und mexikanischen Essen beschlossen. Ein genialer Platz und ein sagenhafter Sonnenuntergang. Ganz spät sind noch ein paar US Jungs aus Riverside in Kalifornien auf ihren Cross Bikes eingelaufen.
Unser "privater" Sonnenuntergang auf der Dachterrasse. Geil.

p.s. es waren wahrscheinlich Walhaie

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