Freitag, 28. Februar 2014

Dienstag, 25. Februar 2014

Montag, 24. Februar 2014

Winterblues


Die Sonntags Wanderung rauf auf den Berg inklusive späten Frühstück in der Maison Smith war schon fast frühlingshaft.  Strahlendblauer Himmel und angenehme Temperaturen. Da oben befinden sich auch die Stallungen der "Cavalerie" - d.h. der berittenen Polizei und Lili findet das natürlich Klasse.


Am Montag dann - 8 Grad und leichtes Schneetreiben. Ich habe mir vorhin, auf dem Weg zur Schule, fast die Finger abgefroren.

Samstag, 22. Februar 2014

Schneeschmelze


Langsam kommen bestimmte Sachen wieder zum Vorschein.

Montag, 17. Februar 2014

Wahlen

Das hiesige Wahlsystem (federal wie provinzial) ist bezüglich des Wahltermins "flexibel" ausgelegt. D.h. die Regierungspartei kann innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens - aus dem Nichts heraus - Neuwahlen ansetzen.

Genau dieses wird nächste Woche passieren.

Ich bin gespannt was dabei herauskommt - es kann tatsächlich um meinen Job gehen. Meine Kollegen sind jedenfalls relativ deprimiert und gefrustet.

Da lenke ich mich lieber mit sinnvolleren Tätigkeiten ab - wie z.B. Langlauf.

besser geht nicht - Sonntag früh unten am Stadion, bzw. im botanischen Garten.



Loipenpflege am Berg. Vorbildlich. 


Ansonsten stehen jetzt noch zwei Wochen Vollgas an und dann eine Woche Auszeit.

Freitag, 14. Februar 2014

Schlemmerziel Québec: Wo Kanada am besten schmeckt - Von Alexa Christ - Spiegel Online von heute

Montréal - Revolutionen können so einfach sein. Im Fall von Martin Picard reichte es aus, das Québecer Nationalgericht Poutine - einen Berg aus Pommes mit Bratensoße und geriebenem Cheddar - zu nehmen und mit einem Klacks der berühmten Stopfleber Foie gras zu garnieren. Das war vor zwölf Jahren. Und der Moment, in dem der kulinarische Aufbruch im Osten Kanadas begann.

Bis dato hatte man hier nur die Wahl zwischen Fastfood und einer schlechten Kopie französischer Küche. Doch dann gründete Picard sein Restaurant Au Pied de Cochon im schicken Montréaler Trendviertel Plateau Mont-Royal und grub die traditionellen Rezepte seiner kanadischen Heimat wieder aus - Fleischpasteten wie Tourtière oder Cipaille, Bohnen mit Speck, gebratenes Schweinemett oder Zuckerkuchen. Jedem Rezept verlieh Picard einen modernen Touch und inspirierte damit eine ganze Garde junger Köche, sich auf die Suche nach einer eigenen kulinarischen Identität zu machen. Antonin Mousseau-Rivard ist so einer. Vor drei Jahren eröffnete der 29-Jährige sein Restaurant Le Contemporain im Kunstmuseum von Montréal. "Wir sind hier weder in Frankreich noch in Italien. Wir sind in Québec. Deshalb haben wir angefangen, nur lokale Produkte zu verwenden und unser eigenes Essen zu kreieren", erklärt der Mann mit dem soldatischen Kurzhaarschnitt und dem gepflegten Henriquatre-Bart stolz.
Der junge Küchen-Revoluzzer, der sich bereits als Kind die TV-Shows der französischen Kochlegende Jacques Pépin und der Amerikanerin Julia Child angeschaut hat, serviert Rindfleisch, das drei Tage lang auf extrem kleiner Temperatur gegart wird. Oder er bereitet Forelle in Ahornsirup und Salz zu und schiebt sie bei gerade mal 39 Grad in den Backofen. Dadurch bekommt der Fisch eine blättrige Konsistenz. "Ich habe mal einen Teller kreiert, der ganz schwarz war. Da waren kross gebratene Blutwurst, Beluga-Linsen und Trüffelkartoffeln drauf. Vor dem hatten die Leute Angst", erzählt Antonin lachend.

Blaubeerberge und Tomatenpyramiden
Den Geschmack der kreativen Freiheit in Kanadas zweigrößter Stadt weiß auch ein gebürtiger Franzose zu schätzen. Der aus Perpignan stammende Jérôme Ferrer blieb vor zwölf Jahren in Montréal hängen und betreibt heute mit dem Europea eines der besten Restaurants der Stadt. (Les midis gourmands     $ 60)
Zwischen rustikalen Backsteinmauern, platziert an feinem Damast, schlemmt man hauchdünne Tagliatelle aus Oktopusfleisch oder Hummer-Cappuccino mit Trüffeln. "Kanada ist für einen Koch wie Disneyland", schwärmt Ferrer. "Hier ist man so viel freier und unbelasteter. Ich nehme die wunderbaren Produkte der Region und entwickle daraus einen eigenen Stil."
Wie groß die Auswahl an Zutaten ist, zeigt ein Spaziergang über den größten und schönsten Markt der Stadt, den Marché Jean Talon. Hier türmen sich Blaubeerberge, Knoblauchzöpfe baumeln von den Ständen, Tomatenpyramiden recken sich gen Himmel, verführerische Wurstdüfte steigen in die Nase. An etlichen Ecken zaubern Köche köstliche Kleinigkeiten zum Probieren - wenn es schmeckt, gibt es das Rezept gratis dazu.
Die meisten Marktspezialitäten stammen aus den Eastern Townships, einer bezaubernden ländlichen Gegend mit sanften grünen Hügeln, stillen Seen und malerischen Örtchen, weniger als eine Autostunde von Montréal entfernt. Als in den Städten die kulinarische Erneuerung begann, schlossen sich hier Landwirte, Winzer und andere Produzenten zusammen, um sich ganz auf regionale Spezialitäten zu konzentrieren.
In Compton etwa stellt der junge Martin Bolduc mit seiner Familie einen der besten Käse in ganz Kanada her. 2009 gewann er mit seinem Alfred Le Fermier aus Rohmilch den Canadian Cheese Award. Vor 15 Jahren gab es hier noch nichts anderes als Cheddar.

Mit einer Geheimmischung gewürzt
Nur ein paar Kilometer weiter entsteht eine Spezialität, die nicht mal die Landsleute im übrigen Kanada kennen: der perlende Ice Cider, eine Art Eiswein aus Äpfeln. Mit angenehmer Süße und dennoch spritziger Säure, bildet er den perfekten Schlussakkord eines jeden guten Dinners. Besucher können ihn in der Domaine Pinnacle in Frelighsburg oder bei Michel Jodoin in der benachbarten Montérégie probieren. Der Apfel-Winzer gehört zur Vereinigung der "Créateurs de saveurs", was übersetzt so viel bedeutet wie "Produzenten der Geschmäcker".
Ein Motto, das auch für den ältesten Delikatessenladen von Montréal gilt: Im "Schwartz's" auf Montréals Haupt-Boulevard Saint-Laurent geht es mittags hoch her. Man kann kaum so schnell gucken, wie Teller mit dem berühmten "smoked meat" über den Tresen wandern. Seit 1928 marinieren sie hier das Fleisch zehn Tage lang in einer Geheimmischung aus Kräutern und Gewürzen und räuchern es täglich frisch.
Der klassische Lunch-Snack ist so beliebt, dass sich die Gäste in dem kleinen, weiß-gekachelten Deli, der in Montréal eine Art Sehenswürdigkeit ist, beinahe stapeln. Ähnlich brummt das Geschäft bei St. Viateur im Szeneviertel Mile End. Der alteingesessene Bagel-Bäcker ist dafür berühmt, die handgerollten Brötchen mit dem markanten Loch in der Mitte in Honigwasser zu kochen. Dadurch werden sie besonders flufffy. 
Etwas, was auch auf die "auf den Kopf gestellte" Poutine von Danny St. Pierre zutrifft. Der Koch mit der braunen Hornbrille und der charmanten Zahnlücke hat eine eigene Sendung im kanadischen Fernsehen, ein Restaurant in Sherbrooke inmitten der Eastern Townships, knapp 8000 Follower auf Twitter und unzählige Freunde bei Facebook.
Und genauso wie Kollege Martin Picard hat er einen Weg gefunden, die berühmte Poutine zu adeln - indem er sie eben "auf den Kopf stellt". Dazu mischt er eine leichte Kartoffelmousse mit reichlich Käse, umhüllt sie mit einem hauchdünnen, knusprigen Teig und serviert sie mit größter Selbstverständlichkeit als Ausdruck von Québecer Nationalstolz. Nur Kalorien zählen darf man beim Genießen nicht.

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Yo bitch sog i do!

Auszug aus meinem Realitätstagebuch aus dem "schicken Montréaler Trendviertel Plateau Mont-Royal":

80 % der hiesigen Bistros bzw. Restaurants  sind überteuerte und oft zweitklassige Ableger französicher Küche. Trotzem boomen die Restaurants und sind rappelvoll. Muß am Trendviertel liegen. Montag Abend wollte ich noch schnell was reservieren, hier um die Ecke. Unmöglich! Komplett ausgebucht. Montag Abend. Quartier Général - scheint extrem angesagt zu sein im Moment. Selbst das "Ausweichquartier" war rappelvoll - Vorspeise 10 Dollar, Hauptmenu 35 $ - Wein kann man allerdings mitbringen.

Wenn ich dann da doch mal mit der Family zu einem unserer preislich akzeptablen Läden hingehe, zu viert, gehe ich minimum nicht unter 100 Bucks nach Hause. Und den Wein bringe ich mit - wenn es geht.

Ich habe einen akzeptablen pseudo Griechen wo das Preis-Leistungsverhältnis noch ok ist. Dann einen Asiaten den man ab und an mal verkraften kann und das wars dann auch schon so ziemlich. Der Rest kostet entweder ein Vermögen, ist Junkfood oder ich kenn den Laden nicht.

Und dann auch das noch:  http://montreal.eater.com/archives/2014/02/17/the-15-most-underrated-restaurants-in-montreal.php

ich kenne KEIN EINZIGES DAVON. Voll daneben.

Das Europea übrigens, oben erwähnt, 60 bucks, plus Steuer, Trinkgeld und Getränk - 100 $ Minimum - für ein Mittagessen - pro Person, versteht sich. Nun ja - auf Firmenkosten vielleicht - aber ansonsten nicht gerade meine Kragenweite. 

Vorhin bin ich noch kurz nach der Arbeit im Pub gewesen, Suppe plus Teller indischer Chicken Butter Mischung - 20 Bucks. Man gewöhnt sich dran ... (insgesamt ein ausgezeichneter Laden, gutes Bier, gutes Ambiente, guter Service, ordentliche Küche - http://www.yeoldeorchard.com/)

Schwartz ist der Hammer - da bin ich seit über 10 Jahren nicht mehr gewesen - das fette Zeug verkraftet auf Dauer kein Mensch. Den St. Viateur Bagel Shop lasse ich durchgehen - wann immer ich vorbeikomme nehme ich ne Ladung Bagels mit. Wirklich lecker - und günstig - zugegeben. Im Holzofen gebacken und warm verkauft. Neulich war ich sogar mal wieder in einem der abgefucktesten Läden von ganz Montreal zum Essen.

http://www.urbanspoon.com/r/67/720913/restaurant/Montreal/Notre-Dame-de-Gr-ce/Cosmo-Montreal

Ein Wahnsinn. Also schon irgendwie Kult - aber halt total "Greasy Spoon" wie sie hier sagen. Spiegeleier mit Bratkartoffeln usw.! Schmeckt lecker aber haut rein ...

Was allerdings richtig geil ist sind die Läden wie Akhavan (iranischer Supermarkt) und La maison du roti

letzere Adresse direkt bei uns um die Ecke - da geht alles (inklusive Schnitzel und Kühne Sauerkraut). Aber es hat eben seinen Preis. 

Da lobe ich mir die fränkische Küche, bodenständig, aber solide und extrem günstig - verglichen mit Montreal. Kein Schnickschnack.

Deswegen sollte ich vielleicht doch noch eine Firma aufmachen welche fränkischen Kloßteig importiert - Elfie hatte doch recht - DAS FEHLT!!!!!! 








Donnerstag, 13. Februar 2014

Schon klar, daß die hier irgendwann die Schnauze voll haben

Auszug aus der heutigen Wettervorhersage ...... es ist also kein Wunder das die Quebecer irgendwann "die Faxen" kriegen. Das geht jetzt seit Anfang Dezember so - und es ist noch lange nicht vorbei ....... her mit den Langlaufskiern sage ich da nur - und dann ab nach Sexten!

 

Updated models show significant snow for areas of southern Quebec, 15 cm possible. Details here.


Precipitation Outlook

Close to 20 cm of snow from Thurs. Evening to Fri. Overnight.
Air Quality 67 Poor
  
Thurs. Evening
Light snow
Light snow
-6°C
Feels like -15
P.O.P: 80%
Snow: 1-3 cm
Wind NE 35 km/h
Wind gust 62 km/h
Humidity 79%
Thurs. Overnight
Snow
Snow
-4°C
Feels like -13
P.O.P: 90%
Snow: 5-10 cm
Wind NE 40 km/h
Wind gust 65 km/h
Humidity 86%
Fri. Morning
Snow
Snow
-4°C
Feels like -12
P.O.P: 90%
Snow: 5-10 cm
Wind NW 30 km/h
Wind gust 54 km/h
Humidity 86%
Fri. Afternoon
Scattered flurries
Scattered flurries
-4°C
Feels like -10
P.O.P: 80%
Snow: Close to 1 cm
Wind NW 25 km/h
Wind gust 42 km/h
Humidity 86%
 
 

Dienstag, 11. Februar 2014

Travel and Work in Canada

http://www.canadainternational.gc.ca/germany-allemagne/experience_canada_experience/index.aspx

falls jemand mal ein Jahr nach Kanada kommen will - man darf allerdings nicht älter als 35 sein. 5000 Visas, first come, first served .... 

Round 2 of the Working Holiday category will open Wednesday January 22nd at 17:00 Berlin time (11:00 Ottawa time).  


International Experience Canada
International Experience Canada enables German citizens between the ages of 18 and 35 to:
  • stay in Canada for up to one year;
  • legally work in Canada;
  • experience another culture.

Montag, 10. Februar 2014

Bisschen Crystal Meth zum Langlauf??


Die Jungs verkaufen da einfach vollkommen ungeniert ihr "Produkt". Kleines Ziploc Beutelchen gegen Cash. Angeblich ist Montreal eine Hochburg - ich dachte immer das gäbs nur in  Bayreuth. Der Typ - es gibt noch einen - läuft da den ganzen Tag rum und drückt den Kunden das Zeugs in die Hand. Vielleicht handelt es sich ja auch nur um Lego Bausteine welche über ebay verkauft werden. Nächste Woche frage ich ihn mal .... aber wenn ich wetten müßte würde ich auf Crystal tippen!



Anderweitig top Bedingungen - oben auf dem Berg. Strahlend blauer Himmel, gestern Abend 5 cm Neuschnee auf die vorhandenen 60 cm - besser geht es nicht. 

http://www.theweathernetwork.com/14-day-weather-trend/canada/quebec/montreal

Tendenz optimal.


Mittwoch, 5. Februar 2014

Neuschnee mit Drag Queens

ca. 10 cm Neuschnee - wenn es hier dazu noch richtige Berge gäbe, könnte man ein fettes Skigebiet aufmachen. Mehr Schnee als in Sotchi gäbe es womöglich. Wobei ich noch nie in Sotchi gewesen bin  - mal sehen was da so abgeht. Quebec hat sich übrigens mal für die Winterspiele beworben aber es gibt halt keine Berge. Keine Richtigen jedenfalls - es haben ca. 10 M gefehlt um den olympischen Minimalhöhenunterschied zu erreichen. Lake Placid hat ein paar Meter mehr und zwei Olympiaden, wenn ich mich nicht täusche.

Am Freitag gäbs dann noch als Alternative zur Olympia Eröffnungsshow die Gelegenheit mal im Schwulenviertel einer ganz besonderen, leicht alternativen Show beizuwohnen. Mit Drag Queens und allem Drum und Dran. Im sogenannten "Village". Die Bar, Mado, soll absolut cool sein und ein Kollege organisiert den Abend. 

Mal was anderes ... ich bin gespannt!

Sonntag, 2. Februar 2014

Väter - Wir glauben nicht mehr an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - stimmt und stimmt nicht

In vielen Punkten spricht mir der Artikel aus der Zeit aus dem Herzen und entspricht auch oft meiner Realität.

Andererseits komme ich gerade eben aus dem Park Lafontaine zurück wo ich den Sonntag Nachmittag zusammen mit meiner Tochter und etlichen ihrer Freundinnen verbracht habe. Beim Schlittschuhlaufen. Quality time halt.




Gestern Nachmittag war ich mit Emile auf dem Eis und wir spielen öfter mal Hockey zusammen. Wer von uns beiden da mehr Spaß dabei hat ist noch nicht endgültig entschieden.

Es stimmt allerdings, daß mein/unser Leben hier eher einer kinderbetreuungs WG ähnelt. Der Kalender ist in der Tat auf 4 Wochen im Voraus durchgetaktet und jeden Abend muß ich mich nochmal über das detaillierte Programm des nächsten "Kindertages" informieren.

Aber, wollte ich wirklich mit jemanden tauschen oder ein Leben ohne Kinder haben???

Mein elementarer Vorteil ist die Tatsache, daß ich niemanden irgend etwas fragen muß. Ich entscheide selbst ob ich einen Babysitter brauche oder ob Sophie da ist oder ob die Kids mal bei den Nachbarn bleiben bis ich von dem Meeting nach Hause komme. Ob ich später ins Büro gehe oder früher weg. Das erleichtert die Sache natürlich ungemein. Übernächste Woche gibt es einen Tag schulfrei und da haben wir spontan entschieden, daß Papa einen Tag freimacht (muß ich zwar noch ein Meeting absagen - aber scheiß drauf ...) und wir gehen gemeinsam Skifahren.

Im übrigen, ein Chef (oder eine Chefin) mit Kindern ist, möglicherweise, aufgeschlossener als ein kinderloser, arbeitsgeiler Workoholic. Der kennt eh nichts anderes als das Büro, das Dumbphone und seine emails. Denn er hat ja nichts anderes - der Job ist der Lebensinhalt!

Persönlich habe ich meine "Boss" Attitüde ganz stark geändert als ich die Realität meines "Vaterdaseins" kennengelernt habe. Seitdem können Eltern - zumindest in unserem Büro - machen was sie wollen - mehr oder weniger jedenfalls und solange die Leistung und die Resultate stimmen. Warum nicht mal einen Tag von Zuhause aus arbeiten wenn es denn möglich ist oder früher kommen und dafür früher gehen - flexibel halt.

Ich selbst habe meine Arbeitszeit auch schon seit fast 5 Jahren auf 32 Wochenstunden reduziert. Das ist zwar ein bißchen Selbstbetrug da ich mittags grundsätzlich durcharbeite und auch mal 12 Stunden Tage habe aber, es gibt mir die "moralische" Freiheit manchmal einfach nein zu sagen bzw. das Handy eben nicht zu beantworten.

Bei Einstellungsgesprächen ist es mittlerweile so, daß die sogenannte "life-work-balance" mehr wiegt als das eigentliche Gehalt. Mit anderen Worten, die jungen Mitarbeiter haben keinen Bock mehr auf eine 40 oder 50 Stundenwoche und wollen einfach mehr Zeit zum Leben haben und verzichten auf mehr Geld.  

Ein Vorteil in Quebec ist das hiesige Betreuungssystem. Lili ist ab dem zarten Alter von 12 Monaten in den Kindergarten gegangen. Das war ein sogenannter "familiärer Kindergarten", d.h. de facto Betreuung wie in einer größeren Familie. Der reguläre Kindergarten hier macht ab 7 Uhr auf und ab 18 Uhr zu und es gibt einen Rechtsanspruch auf einen Platz. Wie oft ist es mir passiert, daß ich relativ spät ankam, mir einen Höllenstreß gemacht habe um die Kids nicht ganz so spät abzuholen (oder gar DER LETZTE zu sein)  um dann feststellen zu müssen, daß die Kids noch ihr Spiel zu Ende spielen wollten bzw. mitten im Fußballspiel waren usw. während ich ein schlechtes Gewissen hatte weil ich meine Kinder so lange in der Betreung gelassen habe. Totaler Schwachsinn - Kinder fühlen sich am wohlsten und sind am glücklichsten solange sie mit anderen Kindern zusammen sind. Da gibt es verschiedene Studien drüber.

Morgen früh bringe ich also die Kids um kurz vor Acht zur Schule, danach lese ich meine emails, arbeite ein bißchen am Compi, gehe nachmittags zum Meeting, verlasse dieses Meeting allerdings ein bißchen früher um noch eine Stunde zum "Nachhauselaufen" nutzen zu können, koche dann für die Rasselbande und danach sehe ich mir die Wochenplanung auf dem Kalender an. In kaum einem Monat fliege ich mit meinem Sohnemann über Amsterdam nach München und wir gehen mit der Family skifahren - Quality time.


Scheint grade ein Thema zu sein - SZ von heute

http://www.sueddeutsche.de/politik/leben-mit-kindern-vaeter-berichten-aus-dem-alltagsdschungel-1.1876923

DIE ZEIT N° 06 / 2014 - Väter - Wir glauben nicht mehr an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Geht alles gar nicht

Dass sich Kinder und Karriere vereinbaren lassen, ist eine Lüge. Zeit für mehr Ehrlichkeit

VON HEINRICH WEFING UND MARC BROST

Sind wir gerne Väter? Ja, absolut, von ganzem Herzen.

Sind wir gerne Journalisten? Ja, leidenschaftlich gerne.

Und, geht beides zusammen?

Die übliche Antwort lautet: Ja, klar. Manchmal hakt es ein bisschen, manchmal sind alle ein bisschen erschöpft – Vater, Mutter, Kinder. »Urlaubsreif« nennen wir das. Aber im Großen und Ganzen? Gibt es kein Problem. Wir sind ja prima organisiert, im Job und zu Hause, wir sind diszipliniert, wir wollen, dass alles klappt. Also klappt es auch, irgendwie.

Die Wahrheit ist: Es ist die Hölle.

Sonntagmorgen, irgendein Bolzplatz in Deutschland. Fußball mit anderen Vätern und deren Kindern. Der eigene Sohn hat sich die ganze Woche darauf gefreut. Man selbst auch. Und dann steht man auf dem Platz und spielt irgendwie mit, aber eigentlich ist es nur eine Hülle, die da spielt, denn die Gedanken sind ganz woanders. Bei der Mail des Vorgesetzten, die kurz vor Spielbeginn angekommen ist. Beim nächsten Interview, am Montagmorgen. Und dann kommt man nach Hause und fragt sich, warum es schon wieder nicht möglich war, sich wenigstens diesmal vollständig einzulassen auf das Spiel; warum man nicht abschalten konnte.
Aber dann liegt da das Smartphone, und sein rotes Lämpchen blinkt unaufhörlich, also greift man danach und liest und fängt an zu tippen. Und hört gar nicht mehr, wie der Sohn fragt, ob man das Tor gesehen habe, das er vorhin geschossen habe. Jede Mail, jede schnell geschriebene SMS ist ein kleiner Verrat: wieder eine Minute, die man für die Arbeit geopfert hat, obwohl man an diesem Wochenende versprochen hatte, wirklich nur für die Familie da zu sein.
Sogar Sigmar Gabriel nimmt sich doch jetzt Zeit für seine Tochter, holt sie mittwochnachmittags aus der Kita ab und braust dafür mit Chauffeur und Personenschützern nach Goslar. Wenn der das schafft, warum dann nicht wir?

Also tüfteln wir mit unseren Partnerinnen einen Plan aus, gleichen die Terminkalender ab, die Woche im Halbstundentakt. Wer kümmert sich wann um die Kinder? Wer bringt sie zum Geburtstagsfest des Freundes? Wer fährt sie am Wochenende zum Turnier? Hier quetschen wir noch eine Stunde Sport rein, donnerstags geht sie zum Chor, da musst du um sieben da sein! Die Familie wird zur Fahrgemeinschaft, aus Paaren werden Partner in der Logistikbranche.

Und wenn wir übermenschlich diszipliniert wären, keine einzige Besprechung mehr überziehen würden, nie länger am Telefon hingen als unbedingt nötig, nur noch die superwichtigen Abendtermine wahrnehmen würden, dann, ja dann könnte das auch wunderbar klappen. Nicht vorgesehen im Wochenplan ist allerdings: dass ein Kind Grippe hat. Dass der Wagen nicht anspringt. Dass ein Zug sich verspätet. Dass auch die supereffizienten Eltern mal verschlafen oder krank werden. Auch nicht vorgesehen ist: Zeit für sich. Zeit zu zweit. Aber das ist ja nicht so schlimm. Wir wissen ja, es kommt nicht auf die Quantität der gemeinsamen Zeit an, sondern auf die Qualität.

Leider wissen wir auch: Das ist ein Selbstbetrug. Eine Lüge. Denn unsere Kinder kennen keine quality time. Das Gerede von der quality time verschleiert nur, dass das Zeitproblem einfach ungelöst ist.

Sigmar Gabriel übrigens hatte, bevor er sich entschloss, seine Tochter immer mittwochs aus der Kita abzuholen, auch schon mal eine Auszeit für die Familie genommen. Drei Monate Väterzeit. Gleich in den ersten Tagen twitterte er ein Bild von sich, vor dem Laptop sitzend, die Kaffeetasse in der Hand: »Mariechen ist abgefüttert, der Kaffee ist da, also kann’s losgehen :-))«. Und dann diskutierte er online eine Stunde lang über die Rente, den Euro, die SPD. Genau das ist er doch, der tägliche Selbstbetrug: Man glaubt, Zeit für die Kinder zu haben – und hängt dann am Laptop, iPad oder Smartphone.

Aber warum ist es nur so verdammt schwer, Kinder und Ehe und Beruf unter einen Hut zu bekommen? Warum sind wir erschöpft und müde und einfach erledigt, warum haben wir ständig das Gefühl, dass wir zu wenig Zeit für alles haben: für die Kinder, für den Job, für die Partnerin, für uns selbst?

Sprechen wir also über Erwartungen. Auch früher gab es Erwartungen an Väter und Mütter, aber sie waren klarer und eindeutiger, weil es auch klare und eindeutige Rollen gab. Heute dagegen gibt es unendlich viele Erwartungen, weil es unendlich viele Möglichkeiten gibt, eine gute Mutter und ein guter Vater zu sein, und deswegen scheint es das Beste zu sein, einfach alle Erwartungen zu erfüllen.

Also will man der liebevollste Vater überhaupt sein; der Vater, der immer Zeit zum Spielen hat; der die tollsten Sachen mit Lego baut; ein Vater, der nie schimpft und schreit und niemals ärgerlich ist. Dann will man der beste Ehemann von allen sein, der immer zuhört; der natürlich weiß, wie man die Waschmaschine und den Trockner füllt, und der das auch macht und auch die Hemden selber bügelt; man will wunderbar kochen und morgens den schönsten Frühstückstisch überhaupt decken können. Man will ein sensationeller Liebhaber sein und gleichzeitig eine starke Schulter zum Ausweinen haben; sensibel und erfolgreich sein.

Und natürlich gilt das alles auch spiegelbildlich: Wir wollen Frauen, die tolle Mütter sind, erfolgreich im Beruf und kulturell interessiert. Dass sie manchmal müde sind und abgespannt und keine Topmodelhaut haben, geschenkt. Wir verlangen ja nichts Unmögliches. Wir wollen ihren Rat, Gespräche auf Augenhöhe, wollen an den Kabalen in ihren Agenturen, ihren Büros genauso teilhaben wie umgekehrt. Wir wollen ihnen Freiräume für ihre Karriere schaffen, wollen ihnen den Rücken stärken, wenn es bei ihnen im Job brennt.
Es gibt kaum mehr Momente der Zweisamkeit und noch weniger die der Gelassenheit
Und dann? Hat man schon wieder keine Zeit, wenn die Kinder spielen wollen; liegt die schmutzige Wäsche herum; musste die Partnerin doch wieder einen Babysitter organisieren, weil man ausgerechnet an dem Abend, an dem sie überraschend in ein Meeting musste, noch ein wichtiges Hintergrundgespräch hatte; war das Frühstück ein Reinfall, weil man nicht zugehört hatte, als die Ehefrau sagte, dass man den Namen ihrer Chefin schon wieder verwechselt habe. Und das mit dem Sex ... ach, lassen wir das.

Das Bedrückende daran ist nicht nur der gewaltige Stress, den all das verursacht. Viel bedrückender ist, dass man vor lauter Erschöpfung die Sprache verliert: dass man nicht einmal mit der Partnerin oder dem Partner über all das reden kann, obwohl man natürlich ahnt, eigentlich sogar weiß, dass es dem anderen genauso geht. Aber es gibt sie einfach kaum mehr, die Momente der Zweisamkeit und, vor allem, der Gelassenheit. Denn wann soll man sich gegenseitig erzählen, was einen so beschäftigt? Wann soll man zuhören, Rat geben, miteinander abwägen und sich stützen? Wann lässt man sich wirklich noch ganz aufeinander ein – ohne Ablenkung von außen? Ohne dass im eigenen Kopf ein Sturm von Gedanken tobt, über den Tag, über den Job, über das schlechte Gewissen und die Ausreden, die man sich zurechtlegt, weil man wieder nicht geschafft hat, was man unbedingt schaffen wollte?

Es gibt auch niemanden, den wir um Rat fragen können. Unsere Eltern nicht, weil sie diese Situation nie erlebt haben, es war anders bei ihnen, alles begann gerade erst, sich zu verändern, und es war noch nicht so durcheinandergeschüttelt wie heute. Wir sind Pioniere, die erste Generation, die tatsächlich versucht, Gleichberechtigung zu leben. »Was gehen mich die Kinder an, ich mach Karriere!« – das ist für uns keine denkbare Haltung mehr.

Wir können auch schlecht mit unseren Chefs reden, selbst wenn sie mindestens so grau und abgearbeitet aussehen wie wir. Sie haben ein noch brachialeres Pensum.

Und wir können keine anderen Eltern fragen, denn meistens will man bei einem gemeinsamen Essen mit Freunden eben nicht wieder nur über Kinder oder den Job sprechen, sondern auch mal über etwas anderes – und damit entsteht die Illusion, dass es bei den anderen doch alles ganz gut klappt und nur bei einem selbst nicht. Nur ganz selten, wenn es sehr spät geworden ist und die Kinder im Bett sind und wenn schon sehr viel Rotwein getrunken wurde, dann bricht es aus allen heraus.

Dann erzählt die Kollegin, dass sie am Wochenende nur heimlich simst, um Kinder und Partner nicht zu verärgern; ganz so, als habe sie eine Affäre.

Dann erzählt das befreundete Paar, beide Vollzeit, drei Kinder aus zwei Beziehungen, wie ihnen der Sohn ins Gesicht schrie: »So wie ihr will ich nicht leben!«

Dann gibt es Geschichten über Schlafmangel und Migräne und Bandscheibenvorfälle.

Dann erfährt man, dass es keine Familie gibt, die nicht fast permanent am Rande des Wahnsinns operiert.

In einem schönen, melancholischen Essay in der Literarischen Welt hat die Schriftstellerin Julia Franck gerade notiert, Schreiben und Kinder seien im Grunde unvereinbar. »Wenn ich schreibe, kann ich nicht mit meinen Kindern sein, und wenn ich mit meinen Kindern bin, kann ich nicht schreiben. Dieser Zwiespalt erzeugt eine enorm hohe Spannung, weil ich in beidem voller Hingabe lebe, beides ist Hingabe und Liebe.« Und sie resümiert: »Man erlebt das Leben als ständiges Scheitern.«
Man müsste eine perfekte Persönlichkeitsspaltung hinbekommen, um uneingeschränkt in beiden Sphären leben zu können
Wir sind keine Schriftsteller, nur Journalisten. Aber diese Spannung, die kennen wir auch. Und das Gefühl des Scheiterns. Alle kennen das, Väter wie Mütter.

Eigentlich müsste man eine perfekte Persönlichkeitsspaltung hinbekommen, um uneingeschränkt in beiden Sphären leben zu können. Ein wenig schizophren ist es ja auch, wenn wir auf dem Kinderzimmerboden liegen, mit Rennautos spielen und dabei aufs iPad schauen. Aber vielleicht sind wir einfach nicht schizophren genug?

Oder sind wir bloß Weicheier, Heulsusen? Überfordert von den eigenen Ambitionen? Kinder zu haben war ja nie leicht. Früher starben viele Säuglinge, herrschte Hunger, Kriege verheerten das Land. Es gab existenzielle Sorgen und Nöte, neben denen sich unsere Befindlichkeiten heute marginal ausnehmen. Und mal ehrlich: Wir sind wohlhabende Mittelschichtseltern. Wir brauchen keine zwei oder drei Jobs gleichzeitig, damit wir überhaupt über die Runden kommen, so wie manch andere Eltern in diesem Land. Wir haben keine Überlebenssorgen.

Aber Lebenssorgen sind es dennoch. Der Berliner Soziologe Hans Bertram nennt uns »die überforderte Generation«. Nicht nur, weil wir immer so müde sind und blass. Es gibt auch handfeste soziologische Gründe dafür, dass wir derart unter Strom stehen. Zum einen, weil es noch nie in einer Generation so viele Singles und kinderlose Paare gab. Deren ökonomische Situation ist im Durchschnitt deutlich besser als die von Familien mit Kindern, von Alleinerziehenden ganz zu schweigen. So viel Konkurrenz produziert: Stress.

Zum anderen, weil immer mehr Frauen ihr erstes Kind um die dreißig oder später bekommen und deswegen die zehn, fünfzehn intensivsten (aufregendsten, schönsten) Jahre der Erziehung und der Fürsorge für die Kinder gerade bei hoch qualifizierten Frauen und Männern exakt mit den Jahren der ersten Karrieresprünge zusammenfallen. Bertram nennt das die »Rushhour der Biografien«. Noch bei unseren Eltern waren diese beiden Phasen stärker verschoben, die Zeit der Doppelbelastung also kürzer. Bei uns bedeutet es: noch mehr Stress.

Aber was heißt das alles? Was ist die Konsequenz? Zurück in die Fünfziger, Mutti wieder an den Herd, Vati geht arbeiten?

Natürlich nicht. Dass Frauen Karriere machen, ist gut. Gut für die Frauen, gut für die Gesellschaft. Dass Männer sich mehr um ihre Kinder kümmern, ist auch gut. Gut für die Kinder, für die Männer und für die Gesellschaft. Und wenn sich immer mehr Männer um ihre Kinder kümmern wollen, erzeugt das Druck auf die Wirtschaft, flexibler zu werden. Auch das ist gut.

Was dann? Noch mehr staatliche Interventionen, Fördermodelle? Die Familienpolitiker lassen uns glauben, dass alles nur eine Frage von Geld und Organisation wäre. Und dass zu den unzähligen familienpolitischen Leistungen und den fast 200 Milliarden Euro, die der Staat jedes Jahr für Familien ausgibt, nur ein paar weitere Leistungen hinzukommen müssten, dann würde schon vieles besser. Sie reden von Splittingmodellen und Teilzeitarbeit oder davon, dass der Staat die Arbeitszeit für junge Eltern begrenzen könnte, auf 32 Stunden in der Woche. Das ist ihr Versprechen. Aber in Wahrheit ist es doch so, dass die Grenze zwischen Arbeitszeit und privater Zeit längst durchlässig geworden ist, weil man immer erreichbar sein muss und, ja, auch immer erreichbar sein will. Die moderne Arbeitswelt hat sich enorm beschleunigt und gleichzeitig verdichtet, alle erleben das. Die Familienpolitiker aber lassen einen glauben, dass es gar nichts ausmachen würde, wenn dann noch ein Kind dazukommt.

Weil Selbstausbeutung auch keine Lösung ist, wird eine Konsequenz längst gezogen, jeden Tag, jedes Jahr, in aller Stille, überall in Deutschland (und der westlichen Welt): Frauen, gerade hoch qualifizierte, entscheiden sich gegen Kinder. Mitunter nicht bewusst, häufig (noch) nicht endgültig, aber seit Jahren mit großer Konstanz, all den Beihilfen und Kita-Ausbauplänen zum Trotz. Je besser ausgebildet eine junge Frau ist, je realer ihre Chance auf eine anspruchsvolle Karriere, desto weniger Kinder bringt sie auf die Welt. Eine Frau, die in der Landwirtschaft arbeitet, bekommt, statistisch gesehen, 2,2 Kinder. Die durchschnittliche Bundesbürgerin 1,2, eine Hochschullehrerin nur 1,0.

Hilfreich wäre also schlicht: Ehrlichkeit. Denn Kinder schaffen Glück, Glück, Glück! Und: Stress, Stress, Stress! Unweigerlich. Beides.

Es gibt keinen Ausweg aus diesem Dilemma. Wer es versucht mit Kindern, Ehe und Beruf, lässt sich auf ein Abenteuer ein. Ein Abenteuer, das Schmerzen und Zweifel und Grenzerfahrungen bringt. Viele scheitern daran. Aber es könnte schon eine Hilfe sein, das einmal auszusprechen, statt immer weiter die Vereinbarkeitslüge zu verbreiten. Denn auch die produziert wieder nur: Stress.

Samstag, 1. Februar 2014

Ski in Quebec

Wupp und es ist Februar. In Deutschland scheint der Winter dieses Jahr komplett auszufallen wie ich gehört habe???

In Montreal ist es bisher der - fast - perfekte Winter. Allerdings nur, sofern er nicht bis Ende April andauert - irgendwann langt es einem. Am letzten Montag war ich kurz am Berg oben zum Langlaufen. Nahezu optimale Bedingungen und dazu soll es heute Nacht nochmal ca. 15 cm Neuschnee geben. Soviel Langlauf wie dieses Jahr habe ich jedenfalls schon lange nicht mehr machen können.

Mittwoch und Donnerstag war ich in den "Bergen" (Laurentides) und habe an einem Kongress teilgenommen (laut Lili: BLABLABLABLA - wo sie recht hat, hat sie recht ..) und da bin ich auf dem Nachauseweg noch kurzentschlossen ein bißchen Ski gefahren. Dabei mußte ich mal wieder feststellen, daß 90 % der hiesigen "Skistationen" in etwa mittlere Fichtelgebirgsqualitäten aufweisen. D.h. du fährst mit einem elend langsamen Sessellift endlos hoch um dann in gefühlten 30 Sekunden wieder unten zu sein. Für eine halbe Stunde ganz okay (oder für einen Nachmittag mit den Kids) aber dann wirds unweigerlich ganz schnell langweilig. Ich hatte innerhalb von ca. einer Stunde alle Pisten durch und dann bin ich noch ne Stunde auf der einen brauchbaren Piste rumgedüst und dann bin ich heim.

Im Prinzip gibt es letztlich nur Jay Peak, unten in Vermont, Lake Placid in den Adirondacks/USA (bin ich aber noch nie zum Skifahren gewesen) und eventuell noch Mont St. Anne, kurz hinter Quebec City, wo es sich einigermaßen aushalten läßt. Jay Peak ist auch das einzige Gebiet welches über eine Gondel verfügt und gute Höhenunterschiede aufweist. Muß ich aber halt wieder fast zwei Stunden fahren UND über die schwachsinnige Grenze zu den komischen Menschen da "unten" gehen. Wobei ich Vermont mal ganz spezifisch ausnehme - und da liegt ja Jay Peak.

Ein "Geheimtip" ist dann wohl noch das "Massiv" - ca. 45 Minuten hinter Quebec City. Da war ich noch nie aber da kann man sicher bis Ende März, Anfang April fahren und deswegen werde ich das im Frühling auch endlich mal ausprobieren.

Die Preise für diese mickymouse Berge sind übrigens ganz schön gesalzen - ca 40 $ pro Tag. Für Jay Peak zahlt man als Erwachsener locker mal 70 $ pro Tag aber da habe ich immerhin etwas, was ich halbwegs als "Berg" bezeichnen könnte. Kinder zahlen übrigens nicht viel weniger - Hammer. Mont Tremblant ist schlicht der überteuerte Wahnsinn.

Allerdings gibts aber immer ein paar "Sonderangebote" usw. und Emile hat z.B. dieses Jahr einen Skipass der es ihm erlaubt an JEDER kanadischen Skistation zweimal pro Saison umsonst zu fahren. Das ist cool, der könnte jetzt im Prinzip selbst in den Rocky Mountains in jedem Skigebiet umsonst fahren.

Ansonsten geht aber alles auf dem Eis, jedenfalls ist auf dem "Dorfteich" um die Ecke die Hölle los - und kostenlos.


Emile ist, wie immer, mitten im Getümmel. Optimale Temperatur übrigens: am Freitag morgen, bevor wir aus dem Haus gingen um zur Schule zu gehen, habe ich ihn gefragt ob er mal auf das Thermometer gucken könne und wie die Außentemperatur denn so sei .... er anwortete: "minus 3, wow ist das warm .....!!!!". Alles ist relativ.

Morgen (Sonntag) geht bestimmt ein bißchen Langlauf und Lili will am Nachmittag Eislaufen.  Wintersport goes on .........