Wir, d.h. die Kids und ich, waren das letzte mal in der Hütte zwischen Weihnachten und Neujahr. Da hatten wir noch "gemäßigte" Temperaturen, d.h. so ca. minus 10 Grad Celsius maximal.
Doofer Weise habe ich es aber gewagt den "Kühlschrank" nicht leer zu räumen sondern ich habe das Ding laufen lassen, in der Hoffnung, dass es nicht unter minus 15 runter gehen würde. Inklusive meines gesamten Biervorrates und Olivenöl, usw.!
Das war, natürlich, Schwachsinn. Der Januar war hier schweine kalt und am Chalet gab es wohl die letzten Tage so ca. minus 20 Grad permanent.
Ich war also sehr gespannt zu erfahren, welche Frostschäden so entstanden sind während der letzten 5 Wochen. Es sollte zwar angeblich saukalt sein, laut Vorhersage, aber sonnig.
Emile ist mittlerweile zu Allem bereit, d.h. auch mal nur eine Nacht in der Hütte zu verbringen und er ist mittlerweile auch mein designierter "Fahrer" da er den Führerschein hat.
Wie erwartet war, bei Ankunft, die Innentemperatur im relativen Grenzbereich, d.h. minus 10 Grad - Innen. Das könnte also ein wenig ungemütlich werden ..... zumindest am Anfang.
Alles strahlt Kälte aus. Sprichwörtlich.
Minus 10 Grad innen, nachts reelle minus 22 außen, da komme ich in den grenzwertigen Bereich der Hütte. Aber ich habe ausreichend Holz, Trinkwasser und 80% meines Bieres waren noch in Ordnung. Zwar zu Stein und Bein gefroren, aber immerhin nicht aufgeplatzt. Erstaunlich eigentlich und nur erklärbar weil a) mit Alkohol und b) geschützt im etwas isolierten "Kühlschrank".
Drei von 15 Bierdosen sind aufgeplatzt und zwar nur diejenigen mit weniger Alkoholgehalt. Irgendwie logisch. Antifreeze halt. Kauft keine Leichtbiere, taugt nicht.
Ob der gefrorene Riesling noch trinkbar ist wird sich weisen.
Ich dachte, dass wir eigentlich Backcountry auf dem See machen könnten (es ist ja nichts gespurt), aber da gab es ein Problem: trotz der dauerhaften minus Temperaturen war es nicht möglich auf dem See zu laufen denn unter den 30 cm Schnee gab es ca. 5 cm Schmelzwasser. Darunter dann - davon gehe ich aus - solide 60 cm Eis. Aber es war "Sülze". Slotch, wie man in Quebec sagt.
Eine bizarre Situation, extrem komisch. Es hatte minus 20 Grad, das Eis war sicher 50 cm dick, es lagen mindestens 30 cm Schnee und trotzdem gab es eine Wasserschicht, ca. 5 cm.
Wir sind dann auf Schneeschuhe umgestiegen und auf "Backcountry" im Wald ausgewichen.
p.s. es gab null Wind. Wenn der Windchill Effekt dazu kommt, dann haben wir eine komplett andere Situation. Dann wird es ernst und richtig unangenehm und dann mag selbst ich nicht mehr vor die Tür gehen. Aber "zwengs mir" kann der Winter noch ein paar Wochen dauern, insofern das so einigermaßen gemäßigt weiter geht.