Sonntag, 31. März 2019

Ich fasse es nicht ... "Frühling" am Chalet


Eigentlich sollte mich der Winter in Québec nicht mehr überraschen dürfen. In 23 Jahren müßte ich so ziemlich alles gesehen und erlebt haben was das kanadisch Ostküstenklima so aufzuweisen hat.  Aber das? Émile und Papa sind am Freitag Nachmittag aufgebrochen, bei freundlichen 8 Grad und strahlenden Sonnenschein. Gefühlt so ca. 15 Grad Celsius - strahlend blauer Himmel in Montreal - herrlich. Frühlingshaft. Dann die Ankunft im Chalet. Das war der Blick auf den Balkon. Welcher Balkon? So ca. 20 bis 30 cm hatte ich schon noch erwartet - aber das hier sicher nicht ......
Erstmal muß ich mich zum Eingang durchkämpfen - der Schlüssel hängt in einem Versteck. Ohne Schneeschuhe geht gar nix.


Am nächsten Morgen dann mal ein Blick auf den Balkon. Es liegen - flächendeckend - zwischen 100 und 120 cm Schnee. Man konnte echt drüberlaufen ohne auch nur einen cm einzubrechen. Hammer dicht und schwer. 


Normalerweise schaufeln wir uns den Weg zum Seiteneingang frei aber diesmal haben wir noch nicht mal angefangen auch nur darüber nachzudenken. 120 cm schwer kompremierter Schnee, inklusive ca. 30 cm pures Eis? Ein brutales Gewicht. Das wäre eine Schweinearbeit gewesen - plus Eis? No Way.


Da sollte irgendwo meine Feuerstelle mit Ofen sein. 

Da "ruht" irgendwo unser Kanu und das Ruderboot. Irgendwo!





Der See ist voll begehbar - mindestens ein Meter Eis. Rock solid. No problema. 







Ein Typ hat da seit ein oder zwei Jahren sein altes Auto "gebunkert". Ich bin da gerade mit den Backcounty Skiern über die Schneemauer geklettert. 


Das Auto steht schon seit einiger Zeit da rum. Deswegen weiß ich auch was sich da unter der Schneemasse verbirgt. Da ist echt sein Auto drunter, allerdings ca. einen Meter tiefer.



Es liegen flächendeckend tatsächlich noch ca. 100 cm. Und zwar komprimierter, fester Schnee. D.h. sowohl mit Schneeschuhen als auch mit den Backcountry Skiern kann man komplett durch die Pampa und durch den Wald düsen. Für die Rehe muß dieser Winter eine Katastrophe sein. Ich konnte, auf dem festen und leicht überfrorenen Schnee Skaten. Im Wald. Skaten!!! Klasse Bedingungen für die Spezialski. Das sind keine Tourenski sondern die Bretter haben lediglich etwas stabilere Langlaufbindungen, sind relativ kurz, etwas breiter als die klassischen Langläufer und mit Stahlkanten versehen. Ich habe auch eine längere Tour mit den Schneeschuhen gemacht, das ging relativ gut aber die Skier waren dieses WE die deutlich bessere Option. Ich bin viel schneller unterwegs gewesen als mit den Schneeschuhen und weniger bzw. überhaupt nicht eingebrochen.


Into the Wild!


Unser Dreimeter Brett wird zum 1,50 Meter Brett reduziert. 






Die Schneelast auf dem Dach und vor allem auf dem Balkon muß der Wahnsinn sein. Immerhin schaut der Kamin noch gerade so raus. Gottsedank. Sonst hätte ich noch auf das Dach klettern müssen. Total schwerer und hammerdichter Schnee. 

Alles in Allem ein geiles Wochenende mit Sohnemann. Super coole Bedingungen für Backcontrytouren. Kein Mensch weit und breit - wir waren Allein. Fast jedenfalls. Emile und ich. Mike, mein Nachbar war da. Aber ansonsten kein menschliches Wesen.

Man konnte richtig gute lange Touren machen weil man echt schnell unterwegs war. Aber ich höre schon Elfriede sagen: "mei, das wär`nix für mich". Und zugegebenermaßen muß ich sagen, daß ich, so langsam, auch den Frühling herbeisehne. Den Richtigen. Enough is enough.

Mittwoch, 20. März 2019

Wer täglich kifft, leidet häufiger an Psychosen

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/cannabis-marihuana-thc-psychosen-kiffen-1.4375638

liebe junge Menschen da draußen in dieser Welt. Manchmal könnt ihr durchaus glauben was euch die Älteren sagen  - oder in diesem Fall die SZ. 

Aus Erfahrung.

Nicht aus "eigener" Erfahrung übrigens (da ich gott sei Dank nie geraucht habe) sondern aus beruflicher Erfahrung.

Steigt lieber auf einen Berg, spielt Fußball oder sonstwas oder geht Joggen. 


Dienstag, 19. März 2019

Der Winter gibt "noch" lange nicht auf ....


Eigentlich wie immer, bzw. wie jedes Jahr. Vor Ende April kann man sich normalerweise auf nix verlassen - wettertechnisch meine ich. Es wird wohl nochmal schneien die nächsten Tage. D.h. die Langlaufsaison wird verlängert. Ich finde die Art und Weise des Fahrradparkplatzes übrigens sehr witzig. Bißl unorthodox, aber na ja, .......... 


Im Botanischen Garten sah alles nach Eis aus. Die Loipen waren auch bretthart. Schlittschuhe wären angebrachter gewesen.




In der Ruelle ca 30 cm pures und massives Eis. Man muß die Abwasserkanäle "aufhacken" damit das Schmelzwasser eventuell ablfießen kann.


Am WE war ich in Victoriaville, da Lili da einen "Auftritt" hatte mit ihrer Tanztruppe. Ich bin da mal auf den dortigen Berg der Abenaki galaufen - mit Schneeschuhen. Es hat gepfiffen wie die Sau und wahrlich, es herrschten winterliche Bedingungen. Zudem trifft man auf abenteuerliche Skulpturen.


Solide 50 cm Schnee. Rein theoretisch Blick Richtung Montreal - von dem Hügelchen aus kann man ins total flache St. Lorenz Tal sehen.


Was aber mittlerweile echt geil ist in Québec, ist die Tatsache, daß selbst im abgelegensten Kaff eine hervorragende Auswahl an Craft Bieren existiert. 


Freitag, 15. März 2019

Riecht nach Revolution



Es riecht nach Umweltrevolution.

Ich bin stolz auf die 30000 Kids (angeblich bis zu 150000 in ganz Quebec) welche am Freitag Nachmittag durch Montreal gezogen sind, welche die Schulen verbarrikadiert und die Stadt blockiert haben. 

Die jungen Menschen dieser Welt zeigen uns gerade auf wie ernst die Lage ist. Und wir, die pseudogrünen Eltern und pseudo 68er, verstehen nur Bahnhof und fragen uns z.B. als Eltern ob wir tatsächlich eine "Befreiung" an die Schule senden sollten. Oder ob wir da nicht eigentlich mitlaufen müßten ..... an vorderster Front.

Nächsten Freitag gehe ich auch mit - Scheiß auf`s Büro und die Verantwortung und den ganzen Mist. 

Es geht ab jetzt ums Ganze. Um die Zukunft. Und unsere Generation hat sowieso weitestgehend versagt - bis jetzt.  Unsere Kinder zeigen uns gerade das unser halbherziges pseudogrünes rumgeeiere nicht ausreicht um diesen einzigartigen fantastischen Planeten und diese wunderbare Welt zu retten. 

Wenn ich daran denke, daß der Reisighof bereits in den 1920er Jahren, also vor 100 Jahren, energetisch vollkommen unabhängig und dezentral war da Friedlein (für die Jüngeren unter uns: der Besitzer des Reisighofes vor Opa Müller) eine Turbine im Aspich (für die Nichtreisighofer unter uns: das Tal runter zum Listenberg) betrieben hat und seine eigene, vollkommen saubere und nachhaltige Energie erzeugt hat, dann frage ich mich schon was ist eigentlich in den 100 Jahren danach passiert? 

Natürlich war das damals einigermaßen experimentell aber es hätte locker funktionieren könne - auf lange Sicht. 

Die Reste des Turbinenhäuschens sind noch unten im Tal und die Isolatoren waren ganz lange hinten am Haus zu sehen. 

Das ist nur ein Beispiel. 

Wenn ich an die Anzeige in "DIE ZEIT" von letzter Woche denke worin Wrangler für seinen neuen JEEP mit Verbrauchswerten von ca. 28 Liter pro 100 km innerstädtisch auch noch wirbt, dann haut es mir das Blech weg. 2019? 28 Liter fossilen Brennnstoffes? 17.1 im Durchschnitt? Und damit werben die???



GRAND CHEROKEE TRACKHAWK


Setzen Sie sich hinter das Steuer des leistungsstärksten Jeep® aller Zeiten und machen Sie sich bereit für ein einzigartiges Erlebnis. Der kompressoraufgeladene 6,2-Liter-V8-HEMI®-522kW (710PS)1 (17.1 l/100 km, 395g/km)** beschleunigt dank Launch Control und seinen 868 Nm in atemberaubenden 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das Kraftpaket Grand Cherokee Trackhawk überzeugt aber auch durch das Zusammenspiel aus Kraft, Straßendynamik, Kultiviertheit sowie vielfältiger fortschrittlicher Technologien, welche Ihren Ansprüchen an Luxus- und Fahrkomfort gerecht werden.

 https://fridaysforfuture.de/march15th/

Als ich, so gegen 1978, bei de ASK die "Lehre", also meine Ausbildung gemacht habe, gab es das da einen "verrückten" Ingenieur welcher mit einem experimentellen Auto bereits von Kulmbach nach Bayreuth fuhr. Elektrisch wohlgemerkt.  Mit dem alten Batteriekram von "annodazumals". Das Ding fuhr die 30 km nach Bayreuth UND zurück.

p.s. soviel Porsche Cayenne gibt es selbst in Montréal nicht (kleiner Sexten - Insiderwitz) - wahrscheinlich wurden auch einige Mercedes SLK eingesetzt!

 

Montag, 11. März 2019

Das Flair der Dolomiten - noch ein paar Eindrücke




Émile fand die Temperatur in Regensburg als die "ideale Temperatur". Nicht zu kalt, nicht zu warm ......


  
Oben am "Holzriesen" - laut Wikipedia die steilste Abfahrt Italiens. 





Für Olaf: wir waren tatsächlich "in Italien" und ich muß sagen, für einen Tag eine wunderbare Angelegenheit. Danke für den Tip. Keinerlei Leute, null Anstellzeit, guter Schnee und abwechslungsreiche Pisten.  Ich mußte Englisch reden um mir die Skipässe kaufen zu könnenn - der Typ sprach kein Wort Deutsch. Mein Italienisch war auch nicht so gut .......


Der Pragser Wildsee. 


Wir sind wieder Zurück. Ein weiterer Meilenstein in unserer gemeinsamen Sextener "Familienskihistorie". Ich glaube ich war jetzt zum achten Mal dabei? Ohne Unterbrechung? Dabei bin ich davor ca. 15 Jahre überhaupt nicht mehr Ski gefahren. 

Natürlich könnten wir für das gleiche Geld z.B. irgendwas cooles und abgefahrenes (sprichwörtlich) in den Rockies machen. Oder auch hier vor der Haustür - an der Ostküste. Der Flug macht Sexten unglaublich teuer für uns - und noch unökologischer als es eh schon ist. Mea Culpa. 

Aber es geht um die fantastische und einmalige Gelegenheit mit der Family und mit Freunden zusammen ein paar total entspannte Tage zu verbringen. In einer der schönsten Gegenden der Welt. Nicht umsonst ist es UNESCO Welterbe.

Für meine Kids ist das auch ein kultureller und sprachlicher Lernprozess. Lili findet jetzt z.B., daß es viel einfacher ist die Preise inklusive Steuer anzugeben - so wie in Europa. Émile fand den Unterschied beim Trinkgeld geben interessant - aufrunden statt 15 oder 18 % wie es hier eben so üblich ist. Und so weiter und so weiter. Die Kids machen da ganz viele Beobachtungen und sie lernen die beiden Welten kennen.

Die "Hüttenkultur" und Infrastruktur der Alpen ist eine ganz andere als hier in Nordamerika. Das kann man - schlicht und ergreifend - nicht vergleichen. Eine rustikale Wirtschaft in den Bergen, gute Küche und ein gutes Bier, günstiger lokaler Wein. Das hat immer noch was, das ist das gute alte Flair des alpinen Skifahrens. Der Hüttenzauber. Die Welt "ist scheinbar noch in Ordnung da oben".
 

Danke noch mal an Alle welche uns Equipment geliehen haben, das hat prima geklappt. Und sowas wie die Emmi Holzer finden wir garantiert kein zweites Mal.

p.s. ok, ökologisch ist es nicht, andererseits fahre ich seit Jahren mit dem Fahrrad zur Arbeit - Sommer wie Winter - ich hoffe ich kann es irgendwie ausgleichen 

Donnerstag, 7. März 2019

Yet once more again





Coole Family Zeit in den Dolomiten. Carpe Diem.