Sonntag, 22. Mai 2011

Banana Republic Teil 2

Québec (City) will einen Hockeyclub haben. Ebendiesen, nämlich die Nordiques haben sie in den späten 1980ern verloren. Die NHL ist nämlich bekanntlich eine Franchise Struktur und es gibt keinen Auf- oder Abstieg sondern nur zusätzliche Lizenznehmer oder man kauft eben eine bestehende und verlagert dann den "Verein". Man kauft sich also im Prinzip ein Team - sofern es auf dem Markt eines gibt. Die wirtschaftlich stärksten Regionen überbieten dann eben die schwächeren.

Quebec will also wieder eine Eishockeymannschaft haben. Gut. Soweit sind sich hier alle einig.
Dazu gehört aber nicht nur das Team sondern auch die Infrastruktur. Quebec (City), in Form des sowieso leicht autkratischen Bürgermeisters (Stichwort: Leadership), braucht also auch ein neues Stadion. Utopische Kosten. Also wurde ein Sponsor gesucht. Dieser wurde auch gefunden: Quebecor. Milliardenimperium, lokaler quebecer Geldadel (vor allem Print und Medien).
Die steigen also mit ein und finanzieren einen Teil der Kosten, haben aber via Übertragungsrechten, Erstvermarktung, Print- und sonstigen Medien sowie Marketing und Promotion einen Mega Deal. Jetzt sagt der Bürgermeister, wir brauchen aber noch ein Gesetz (tatsächliche ein Gesetz) welches, den mit diesem privaten Investor abgeschlossenen Deal, "nicht anfechtbar" macht. Mit anderen Worten, ich mache einen Geschäftsdeal und verlange dann noch, dass die Konditionen für diesen "Deal" juristisch nicht anfechtbar sind. Niemals. Von keinem Richter oder keiner Instanz dieser schönen demokratischen "Provinz".
Das Parlament sagt ja dazu - wer nein sagt verdirbt es sich mit der Bevölkerung dort welche unbedingt ein Team haben will?
Unglaublich - Notstandsgesetze welche alle juristischen Grundprinzipien aushebeln würden und dies für ein Hockeyteam. Welcome to Banana Republic.
Ach ja, ein Abgeordneter (zufällig MEINEr)verweigert sich. Mal sehen ob er nach Guantanamo ausgeliefert wird. Und: hoch lebe das gute alte deutsche Verfassungsgericht! Was für eine Wohltat.

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