Freitag, 22. August 2014

Eine Woche im Wald

also fast jedenfalls. Die Kids sind nach Québec Stadt gefahren, Lili zur "Omi" und Emile ins hardcore Hockey Trainingscamp. Sophie muß "schon" wieder arbeiten und ich bin, nach einem halben Tag im Büro, hoch in die Hütte gefahren. Wie meistens am Rouge entlang mit herrlichen Sandbänken und Stränden - kein Mensch weit und breit.


Es gibt da einen gewissen "Sanierungsstau" am Chalet und ich mußte mal ein wenig Hand anlegen. Die Balkone imprägnieren, die Motorsäge vom Kundendienst abholen, Holz stapeln für den Winter, mit einem örtlichen Handwerker mal die Abwasserfrage erläutern, bißchen aufräumen, Ameisen und sonstiges Getier bekämpfen - was man halt so macht da oben in der Pampa. Am Montag habe ich mir noch gedacht, wie ich die 5 Tage wohl so ganz alleine überstehen werde und Freitag wäre ich dann gerne noch zwei Wochen geblieben.

Obwohl ich fast jeden Tag durchgearbeitet habe (echt), habe ich dennoch nur 2/3 meiner geplanten Aktionen geschafft.

Nachdem mit mitgeilt wurde, daß eine Kleinkläranlage locker bis zu 15000 $ kosten könnte (oder mehr) habe ich mich mal mit den Details beschäftigt. Nicht so ganz angenehm, aber was tut man nicht alles um ein paar schöne Wochenenden in der Pampa verbringen zu können.






So sieht die ungeschönte Wahrheit aus. Existierend ist ...... eine Sickergrube! 1969 aus Holz gebaut. Da ging jetzt seit 45 Jahren alles rein - Toilette, Abwasser usw. Gut, wir nutzen das ja nur an ein paar Wochenenden im Jahr - aber trotzdem. Andererseits ist alles perfekt kompostiert und erstaunlicherweise komplett Geruchsfrei. Überraschend. Darunter kommt dann Fels und zwar flächendeckend. Ich hatte mich ein bißchen "schlau gemacht" und mir mal die Alternativen angesehen, u.a. eine Komplettinstallation einer Kläranlage. Aufgrund des Felsenuntergrundes kämen da leicht bis ca. 15000 $ oder mehr in Betracht. Inklusive Analyse des Untergrundes, gemeindlicher Genehmigunng usw. "Scheißeteuer", im wahrsten Sinne des Wortes, sehr kompliziert und momentan wirklich nicht budgetgerecht. 

Somit habe ich erstmal die Nachbarn und die anderen "Spezialisten und Überlebenskünstler" hier oben gefragt wie das denn die "breite Bevölkerung" so machen würde. When in Rome, do as the Romans do. Da kam dann das dabei heraus:


Eine improvisierte "Einkammeranlage" mit nachfolgender zweiter Kammer (auf dem Bild noch nicht angeschlossen) für das Überschußwasser und dann die "Bioschilfkläranlage".  Die Tonnen sind ein Geschenk vom Nachbarn.




Alle zwei Jahre muß das Teil mal geleert werden - der Rest bleibt der Natur überlassen und kompostiert vor sich hin. Kosten: ein Tag Arbeit. Na dann!

Direkt am See ginge sowas allerdings definitiv auch in Quebec nicht mehr. Da wird dann schon ein wenig genauer hingesehen und das ist auch gut so. Das Wasser wird ja mehrmals  im Jahr von uns getestet und hat immer top Trinkwasserqualität.

Der See war geil wie immer, aktuell gemessene Wassertemperatur 23 Grad.  Man kann sich gar nicht vorstellen wie angenehm das ist im See zu schwimmen wenn man vorher drei Stunden in der "Sch....." gegraben hat.

Ach ja, in der Nacht von Montag auf Dienstag gab es eine Bodenfrostwarnung. Am 18. August. 

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