Sonntag, 17. September 2023

Unglaublich wie geil das Leben ist - was für ein Wochenende

Am Freitag war morgens noch online Teammeeting und dann bin ich, bei strahlenden Sonnenschein und blauesten Himmel, hoch an den See gefahren. 

Auf dem Weg habe ich noch ein wenig Material mitgenommen da ich die Überdachung noch verstärken wollte. 



Es war ein wahnsinns Wochenende. Wie gesagt, strahlender Sonnenschein, sommerliche Temperaturen. Ein Traum. Die Hütte im Wald. 


Am Freitag also Sonnenuntergang und danach Sternenhimmel gucken und am Samstag bin ich, mal wieder, zu den sogenannten "Cliffs" gewandert. Das ist ein relativ anspruchsvoller Hike (wie man hier sagt) denn es geht durch einen kleinen Sumpf und dann gibt es mehrere, teilweise sehr steile Anstiege, kleinere Kletterpassagen. Das ist also kein "Kindergeburtstag" und man muss schon ein bißchen aufpassen. Vor allem, weil man da halt komplett alleine unterwegs ist und es größtenteils keinen Handy Empfang gibt. Passieren darf also nichts denn es käme in einem Monat kein anderer Mensch vorbeil. Es ist die relative Wildnis. 

Der Blick oben geht Richtung Westen, d.h. gen Park Papineau-Labelle und das sind ca. 150 km Wildnis, weitestgehend menschenleer. 

Ansonsten ein "bissl" Holzmachen und dazwischen Baden und logischerweise Kanu fahren. 



Wie gesagt, sommerliche Bedingungen. Wassertemperatur immer noch ca. 21 Grad Celsius. Aber die Nächte können schon sehr schnell sehr kalt werden. Insgesamt jedoch nahezu paradiesische Zustände und die absolute Stille. 

Ich bin schon am Samstag Abend zurück in die Stadt gefahren da ich am Sonntag zu einer speziellen Mottorradtour eingeladen war. 

Mein marokkanischer Kumpel Moulay hatte mich zu einem sonntäglichen Ausflug mit einem marokkanischen Motorrad Club eingeladen. Ich als einziger nicht Marokkaner.  Das Ziel war Vermont, also mussten wir logischerweise durch die US Einreisekontrolle und brauchten unsere Pässe. 

Alter, meine GS 1150 war das mit Abstand älteste Fahrzeug. Nur super teure GS 1250 (Triple Black, etc.), Goldwings, Africa Twins, 1200er RT, etc.! Erstaunlich viele BMW Motorräder. Die Marokkaner ziehen sie den Harleys vor. Einige Sportbikes waren dabei, aber mehrheitlich BMWs. 

23 Bikes am Start. 23!!!!! Alter. Die fahren immer in der Gruppe und dann noch dieses komische nordamerikanische Routine, d.h. die sogenannte "staggered formation". Ich hasse das. Man fährt leicht versetzt nebeneinander und total dicht - absoluter Stress.  

Vor dem Start wurde noch ein muslimisches Gebet und Ritual aufgeführt damit auch alle "wieder heil nach Hause kommen"

An dem Grenzübergang hat es ewig gedauert obwohl wir an einem Klitzekleinen waren. 

Nach einer halben Stunde warten war ich dran und der Grenzer meinte: "you are German"? Das steht in meinem kanadischen Pass. Ich sagte "yes, born in Germany but also Canadian Citizen". "What are you doing with this Maroccan Gang"? Warum ich mit Marokkanern Motorrad fahre? Ähh, weil sie mich eingeladen haben?

Ok, keine weiteren Fragen, Deutsche werden meistens durchgewinkt. Dann kam das Problem: zwei der marokkanischen Jungs wurden nicht durchgelassen sondern wurden "verhört". 

Nach geschlagenen zwei Stunden wurde der wartenden restlichen Truppe mitgeteilt, dass die Handys der zwei Kollegen beschlagnahmt wurden und die Daten ausgewertet werden. Dann "könne lange dauern" und wir sollten ohne die Zwei weiterfahren. 

D.h. zwei der Jungs wurden von der US Boarder Patrol "einkassiert" - keine Ahnung ob die jetzt im Knast sitzen oder ob sie irgendwann wieder nach Hause, also nach Kanada fahren durften. Werde ich sicherlich morgen rausfinden. 

Trotz der unglaublich vielen Motorräder war die Gang insgesamt schnell unterwegs und extrem gut organisiert trotz der großen Anzahl an Bikes. Alle konnten wirklich Mopedfahren. Echt  beeindruckend. Coole Sache. Ausserdem sprechen sie so 50% auch französisch oder englisch, somit konnte ich auch kommunizieren obwohl die Mehrheit eher arabisch spricht. Muttersprachlich sind sie eh zweisprachig, d.h. arabisch und französisch.



Und was mich auch noch beeindruckt hat ist die landschaftliche Schönheit Vermonts. Die "grünen Berge". Ich war leider schon lange nicht mehr dort. 

Alles picco bello, blitz blank, nur gute Strassen und insgesamt alles sehr, sehr gepflegt. Eine wunderschöne Landschaft die, in Teilen, an Franken erinnert und in ca. einer Stunde bin ich an der Grenze. Wären nur die Amis, bzw. die Grenzjungs nicht so saublöd. 

Die Rückeinreise nach Quebec hat ca. 30 Sekunden gedauert - welcome home boys. 


p.s. Nachtrag: die zwei Jungs wurden am späten Nachmittag "entlassen" und konnten zurück nach Quebec (nach 5 Stunden Interrogation). 










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.