Samstag, 8. November 2025

Die Tempel des Geldes leuchten (noch)





Ich habe diese Bilder am Samstag oder am Sonntag morgen 'geschossen'. Allerdings letzte Woche. Die Sonne geht ja bekanntlich im Osten auf und manchmal ist dann die Montreal Downtown Skyline in einem atemberaubenden, morgendlichen Licht. Irgendwie surreal. Die Woche bin ich - mit dem e-Bike - von der Arbeit aus nach Hause gefahren (die Metro und die Busse sind gerade im Streik). Über den "Berg" - bei Vollmond mit Blick auf die glitzernde Millionenstadt.  

Manchmal denke ich mir dann: "der klaane Bub vom Reisighof schaut grad auf  eine fremde und unverständliche Welt". Was mache ich eigentlich hier? Was soll das ganze?

Downtown mit all seinem Reichtum, dem Luxus, dem totalen Kapitalismus, dem ultimativen Konsum, das hat sich mir noch nie so richtig erschlossen. Ich erinnere mich an "die Wucht des Kapitals" in Tokyo. Oder an New York City - z.B. oben auf der Aussichtsplattform des ehemaligen World Trade Centers. 

Wie kann es sein, das laut "Club of Rome" Bericht, 8 Menschen soviel Kapital und Vermögen besitzen wie zusammen 50% der restlichen (armen) Bevölkerung dieses Planeten? Da passt was nicht. Eine Billion (wie viel Nullen waren das nochmal?) an Aktienpaketen für einen einzigen Deppen? Absurd. Obszön und Pervers. Anders kann ich diese Gier und diese Inflation nicht mehr ausdrücken. Irgendetwas ist da seit der Deregulierung der Finanzmärkte außer Kontrolle geraten. 

Deswegen mag ich diese Tempel des Kapitals nicht. Auch wenn sie manchmal schön golden glänzen, im morgendlichen Licht.