Ich bin am Donnerstag vom Büro aus ins Chalet gefahren. Dort habe ich am Freitag (tatsächlich) arbeiten können, weil mir eine Bekannte ihren Internetzugang gegeben hat und ich von ihrer Terrasse aus online gehen kann.
Am Samstag früh sind wir (Joanne mit Tochter 2 im Auto und ich mit der 1200er Adventure - interessante analogie😄) um ca. 7Uhr30 aufgebrochen. Die erste Etappe bis Val d'Or, eine Minenstadt, war mir bekannt. Es geht bis Mont Laurier und dann ca. 3 Stunden durch den Park La Vérendrye. Man tankt in Mont Laurier denn bis Val d'Or sind es ca. 350 km ohne Tankstelle. Von da aus ging es in "unbekannte Territorien". Von Val d'Or (wo ich nochmal getankt habe und somit ca. 750 km Reichweite hatte) ging es nach Matagami. Das war schon krass weil es ab Amos ca. 200 km durch die absolute unbewohnte Pampa geht. Da gibt es absolut nichts. Aber auch schon gar nichts. Rechts und links wird der Wald total niedergemetzelt für die Papierindustrie und es sieht grauenvoll aus. Gegen 16 Uhr waren wir in Matagami (auch nur eine Minenstadt) und von da aus waren es noch 340 km bis Waskaganish. Da war ich aber schon ca. 8 Stunden auf dem Bock gesessen. Der Wahnsinn. Danach kommt man an eine Art Tor, ein Gate wo man sich einschreibt und angibt wo man hinmöchte (es gibt nur die eine Straße) und wann man so ungefähr anzukommen gedenkt. Falls man nicht auftaucht, schicken sie die "Kavallerie" oder irgendwas. Was mich irritieret hat in dem Moment war die Tatsache, dass die letzten 200km angeblich krasse Schotterpiste sein sollte und jede Menge gefährliche Holz- und sonstige Megalaster unterwegs sein sollen. Die wirbeln dann soviel Staub auf, dass du auf dem Motorrad keinerlei Sicht mehr hast und dann wird es gefährlich. Bei Dunkelheit sollte man überhaupt nicht mehr fahren und außerdem gilt es, auf Tiere zu achten. Elche, Rehe, etc.! Ich dachte "mein Gott - das könnte sich ziehen".
Um kurz vor 20 Uhr sind wir dann in Waskaganish eingelaufen. Unfassbar. Die letzten 340 km sind tatsächlich unbewohnte Wildnis. Man befindet sich jenseits jeglicher bekannter Zivilisation und die letzten 100km auf dem Schotter waren apokalyptisch weil wir nur durch verbrannte Taiga gefahren sind. Mindestens eine Stunde ausschließlich verbrannte Wälder. Unfassbar.
Einer der Vorteile "da oben" ist, dass es erst sehr spät dunkel wird. Die 100km Schotter waren dann, im Endeffekt, nur ca. 60 km und zudem relativ gut zu fahren - so wie meine Straßen oben am Chalet in etwa. Damit komme ich gut zurecht und kann fast 100 km_h fahren - falls ich muss. Allerdings kann immer mal ein Elch oder sonstwas kreuzen - man sollte also immer fokusiert sein. Ich bin ja diesbezügich ziemlich "schmerzfrei" aber bei dem Roadtrip war ich froh, dass ich ein "Begleitfahrzeug" dabei hatte und nicht komplett solo gefahren bin denn es gibt auch Funklöcher von ca. 200 km und man bräuchte ein Satellitentelefon.
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