Donnerstag, 3. September 2015

Mit dem Zimmerer in den Atlantikprovinzen

Nach dem ersten Auftaktwochenende oben am Chalet hat Micha erstmal kurzentschlossen eine Treppe zur Dachterrasse gebastelt. Ein Tag Arbeit bei 30 Grad und wir haben jetzt tatsächlich sicheren Zugang nach Oben. Sehr cool und mit Blick auf den Mont Royale.

Am Mittwoch nachmittag sind wir dann über Québec nach Rivière du Loup gefahren und dann nach Süden abgebogen, Richtung New Brunswick/Neubraunschweig.

Der Plan war in zwei Tagen in das "Wochenendhaus" meiner Nachbarin zu fahren und dann von da aus Cape Breton weiter zu erkunden. Dafür muß man aber erstmal durch ganz New Brunswick und halb Nova Scotia durch. 

Leider fast nur Autobahn. New Brunswick ist einfach nur Wald - "der Wald und die Bäume, die Bäume und der Wald". Wobei, von richtigen Bäumen kann man fast nicht sprechen. Eher Niederholz. Als Franke ist man da einfach andere Wälder gewöhnt. Andererseits sind unsere Wälder halt "Kulturwälder" und kein Urwald.

Wir mußten auch weiterhin mit Regen vorlieb nehmen, erst schwach, dann stärker, dann volle Pulle und dann mit Starkwind von der Seite. Das Motto war somit "ab durch die Mitte und so schnell wie es nur irgendwie geht" - mit 160 in der vollen Siffe.

Übernachtet haben wir im Motel. Am nächsten Morgen dachte ich zunächst mir wir hätten, laut Wettervorhersage, das Gröbste hinter uns und bräuchten keine Regenklamotten mehr. Falsch!!!

Atlantikschwimmer. Ein ätzender feiner Regen, unterstützt von viel Wind. Als wir gegen 20 Uhr am Haus ankamen sahen wir eher aus wie Wasserratten.

Ausgekühlt, naß, trotz relativ guter Klamotten und total müde.

Aber dann: Bullerofen, kühles Bier und Abendessen. Ich habe geschlafen wie ein Stein.

Der nächste Morgen:

Sonnenaufgang am Atlantik. Ich habe mir das Ganze so gegen 6 Uhr morgens vom Kayak aus angesehen.




Das "Haus" von unseren Nachbarn ist eine eigenartike Konstruktion. Die Grundstruktur besteht aus mehreren, z.t. verschachtelt aufgebauten Containern und der Rest wurde dann außenrum angebaut. Der Innenausbau ist noch in vollem Gange und auch der Außenbereich bedarf ausführlicher Arbeiten.


Architektur ist natürlich immer auch Geschmackssache aber "Das Ding", wie ich es nenne, hat aber schon seinen Charme. Unter anderem ist es energetisch - mehr oder minder - autark. Die Photovoltaik produziert 7,5 kw welche mittels 16 Batterien gespeichert werden. Polyethuranisolierung im Innenraum, eigener Brunnen und der Rest ist Holz und Gas.


Das Ganze an einer abgeschotteten Bucht am Atlantik.




Grossflächige Fensterfronten.


Micha hat es sich nicht nehmen lassen und hat einen Nachmittag Holz gesägt. Wenn die Husqy schon rumsteht ...... leider war die Kette stumpf. "Aber a bisserl was geht immer"


Innen ist noch Rohbau. Nach dem Regen war es trotzdem wie im Paradies: trocken, der Kühlschrank voller Bier und der Holzofen bullert.


Die Ausgabe "der Zeit" hat erheblich gelitten (under anderem durch Regen), hat uns aber auch über mehrere Tage hin wirklich gute Dienste geleistet. Welch sauguter Journalismus.



Also, ich wiederhole nochmal: die Atlantikprovinzen und speziell Cape Breton, sind eine Reise wert (und Die Zeit sowieso).


Abgespült wird außen - mit dem Wasserschlauch.



Der Atlantikschwimmer. 


Auf dem Rückweg haben wir noch Maine komplett und New Hampshire und Vermont in Teilen durchfahren. Sehr, sehr interessant und landschaftlich relativ abwechslungsreich. Maine eher wie New Brunswick - Wald und nichts als Wald, New Hampshire bergig und Vermont eher hügelig. Ach ja, Micha hat noch einen Heiratsantrag (oder zumindest Anmache) von einem Homosexuellen bekommen - aber großzügig abgelehnt - andere Geschichte.

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