Sonntag, 15. November 2015

Die "Tante" - ruhe sie in Frieden

Johanna Margaretha Müller.

Geboren am 04 März1923.

Gestorben am 15. November 2015.

Von allen "Maicheret" oder "Tante" oder schlicht und ergreifend "die Maich" genannt. Für uns "jüngeren" war sie natürlich immer nur "die Tante". Emile, Lili und Sophie kennen sie nur unter ihrem "Pseudonym".

Eine immer fröhliche, immer gut gelaunte, neugierige, aufgeschlossene und weltoffene Frau. "Blumentante" war auch mal so ein Spitzname.

Sie hat sich halt um die Menschen, um die Tiere und auch um die Planzen gekümmert. Eine die sich kümmerte - um andere. Niemals um sich selbst. Ich habe sie im Leben nicht ein EINZIGES mal jammern gehört oder das sie sich über irgend etwas beklagt hätte. Dabei hat sie harte Zeiten durchlebt. Eine Kindheit und Jugend vom Krieg geprägt. Dann die Flüchtlinge der 50er Jahre. Sie hat alles erlebt: Krieg, Nachkriegszeit, Armut, harte Zeiten, Scheidung, Krankheit und trotzdem hat sie immer nach vorne geblickt und, soweit ich das Sehe, das Leben geliebt. Sie hatte auch diesen "verschmitzten Humor".

Sie war für uns alle ein lebendiges Buch der Geschichte. Des Reisighofes. Ihre Kindheitserinnerungen an den Krieg, ihre interessante Erzählweise, diese Lust am Erzählen des Erlebten, an dem "Weitergeben" der Vergangenheit wird keiner der sie je kenenngelernt hat jemals vergessen.

Ich kenne keinen Menschen der so demütig, anspruchslos, schlicht und helfend war.

Und doch so "Wissend" gewesen ist - aus Erfahrung, Intuition oder was auch immer heraus. Sie hatte diese Gabe der "wissenden Ahnung", Instinkt?

Sie hat ihr Leben lang, immer hart und sehr diszipliniert gearbeitet. Wer jemals mit  ihr "im Wald" gearbeitet hat, weiß wovon ich spreche. Mir persönlich ist sie ein Vorbild und wird es immer bleiben. Ich wünschte mir, es gäbe mehr Menschen wie sie.

Ich bin heute sehr froh, daß ich letzte Woche noch eine Stunde mit ihr am Telefon habe plaudern können. Wir haben über "Gott und die Welt" gesprochen. Sie war extrem fit - geistig jedenfalls.

Also Tantchen, Ruhe in Frieden, wir werden dich nicht vergessen. Und wir werden all die Geschichten welche du uns erzählt hast an die nächste Generation weitergeben - so gut es geht. 


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