Montag, 22. April 2024

April in Quebec



 

Ein paar Wanderungen im Quebecer Dschungel sind drin. Das Wetter ist durchwachsen - sehr kühl eigentlich. D.h. der richtige Vor-Sommer ist noch nicht da. Normalerweise "tut es hier einen Schlag" und dann ist Sommer. 

Neulich hatten wir ja diesen "nassen" Schneesturm und dieser Sturm hat massenweise Bäume umstürzen lassen bzw. viel Bruch erzeugt. Am Chalet sind zwei Bäume auf das Vordach gefallen aber - Gott sei Dank - ohne nennenswerten Schaden. Die Aufräumarbeiten waren allerdings nicht "von schlechten Eltern". Richtige Arbeit war angesagt. Die elektrische Stiehl läuft rund um die Uhr - apropos: ein geiles Teil deutscher Wertarbeit.

Somit kommt jetzt noch genau eine krasse Woche mit unglaublich viel Arbeit, d.h. 10 Stunden pro Tag inklusive Samstag und dann geht es aber ab nach Minga und von da aus nach Casablanca. 

Nächste Woche um diese Zeit berichte ich aus Tanger, Marokko und werde den Zimmerer und Claudi abholen. 

Am 1. Mai sollten wir dann alle zusammen in Casablanca sein. D.h. der Zimmerer mit Freundin, Emile Sohnemann, Joanne sowie Micha D. mit Freundin Ana-Clara aus Brasilien und unserem Kumpel Peter. 

Mein Kumpel und guter Freund Moulay organisiert für uns die absolut gigantische Marokko Tour. 

Was für ein Trip. Das wird - nach Blue Ridge, New England, Baja California, Peru, Guatemala, Slowenien, Westcoast, etc. - ein weiterer Meilenstein. 

Die Logistik ist einigermaßen komplex denn ich z.B. komme aus Frankfurt an, Micha H. und Claudi aus Malaga (auf dem Moped), Ana-Clara aus Sao Paulo, Peter kommt ebenfalls aus Frankfurt, Emile und Joanne aus Montreal und wie und wann Micha D. kommt ist noch unbekannt. Aber er kommt eigentlich immer "irgendwie" an. Da habe ich die wenigsten Bedenken. 

Morgen werde ich packen und am Samstag geht das nächste Abenteuer los.   هيا بنا

Auf gehts, auf Arabisch! Marokko, wir kommen.





 



 

 

Montag, 8. April 2024

Eclipse total - die totale Sonnenfinsternis

Einfach nur spektakulär, sensationell und unglaublich. 

Ganz Montreal, bzw. halb Nordamerika hat sich auf diesen Moment vorbereitet: die totale Sonnenfinsternis. 

Ich war auf der Ile St. Helene (auch genannt Parc Jean-Drapeau) mit direkter Sicht auf die Sonne und direkt am Sankt Lorenz Strom. 

Wir hatten sensationelles Wetter und noch bessere Sicht - es war wie bestellt und aus dem Bilderbuch. Trotz möglicherweise über Einhunderttausend Menschen auf der Insel kannte ich ein "Plätzchen" mit der perfekten Sicht und direkt am Wasser und siehe da: kaum jemand da. 

Es war echt unglaublich. 



 So sah es meine Kamera - so wie unten sah es tatsächlich aus. 



Es dauerte ca. eine Stunde bis sich der Mond, ganz langsam, von unten rechts kommend, komplett vor die Sonne schob und in Montreal gab es ca. eine Minute der totalen Sonnenfinsternis. In anderen Teilen Nordamerikas dauerte das wohl bis zu 4 Minuten. Die Temperatur ging von ca. 25 Grad in der Sonne auf ca. 5 Grad runter und es wurde irgendwann total dunkel und richtig kalt. Unfassbar. 

Es waren Leute aus Europa und der ganzen Welt vor Ort, die nur für diese eine Minute nach Nordamerika gekommen sind. Der Hammer. 

Das war dann wohl die erste und auch einzige totale Sonnenfinsternis in meinem Leben. Was für ein Erlebnis. Once in a lifetime.


Ich bin später am Abend noch mein Fahrrad abholen gegangen und dabei habe ich dann noch dieses Bild vom ehemaligen amerikanischen Pavillon der Weltausstellung gemacht. Das ist mittlerweile ein Umweltmuseum. 

Insgesamt war das mit das beeindruckendste Erlebnis, bzw. Naturphänomen, das ich je gesehen habe.







Dienstag, 2. April 2024

Wandern, wandern, wandern!



Wir hatten ein fantastisches langes Osterwochenende. Sonne pur und angehnehme, frühlingshafte Temperaturen!!! 

Also nix wie ab und hoch an die Hütte. Es lag null Schnee und lediglich das Eis auf dem See ist noch nicht eingebrochen. Allerdings ist der See definitiv nicht mehr "begehbar". Ein krasser Unterschied zur gleichen Zeit im letzten Jahr. Da lag noch ca. ein Meter Schnee und brachte, u.a. mein Vordach zum Einsturz. 

Bei solchen Bedingungen kann man hervorragend in der Wildnis wandern. Ab zu den Cliffs, dem Bergsee und meinen sonstigen "Standardtouren". 

Am Donnerstag kommt jetzt aber zunächst noch mal ein Wintereinbruch mit ca. 20 cm Schnee. 

Also so ganz hat der Winter sein letztes Wort noch nicht gesprochen. 






Dienstag, 26. März 2024

Eisige Zeiten





Wir hatten nochmal einen Kälteeinbruch mit bis zu minus 10 Grad - auch tagsüber. Schweinekalt kann ich nur sagen. Solange man in der Sonne ist, ist alles ok aber sobald die Sonne weg ist, wird es absolut ungemütlich. 

Gestern Abend war ich bei einer parteipolitischen Aktion der sogenannten "Liberalen" eingeladen und konnte den ehemaligen Premierminister, M. Jean Charest treffen. Er ist immer noch ein sehr guter Redner, durchaus charismatisch usw., aber leider hat er, vor ca. 10 Jahren, seine Partei "an die Wand gefahren". 

Aber wir, d.h. mein Büro, arbeiten gut mit der lokalen Abgeordneten zusammen und sie ist sehr sympathisch und sie wird auch mit Sicherheit ihren Sitz behalten können bei den Wahlen im nächsten Jahr. 


Emile hat "survival Training" gemacht, am Chalet. D.h. er ist in die Hütte gefahren bei ca. minus 2 Grad Innentemperatur und nächtlichen Temperaturen von minus 15 Grad. Nun ja, er hat es, scheinbar, überlebt. 

Am Donnerstag sollte dann der Tag X sein: wir können die Motorräder aus dem "Stall" holen. Das wird auch langsam Zeit - wir sind auf Entzug. 

Aber unser Marokko Motorradtrip ist ja nicht mehr so weit entfernt. Ende April geht es los und wir treffen uns mit einer kompletten Rasselbande in Casablanca. 

Coole Sache. Der Zimmerer und Claudi sind mit am Start sowie etliche Freunde und Bekannte und auch Sohnemann. Auf geht`s nach Afrika. 

p.s. nach Ostern können wir, hoffentlich, eine totale Sonnenfinsternis erleben. Teile Nordamerikas, unter anderem Montreal, werden das Vergnügen haben eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Insofern es nicht zu bewölkt ist - das Spektakel wird am 8. April am Nachmittag stattfinden und ich bin echt gespannt. 

Zwischen 14 und 15 Uhr am Nachmittag (Eastern Timezone) wird sich der Mond vor die Sonne schieben und ca. eine Minute lang wird es eine totale Sonnenfinsternis geben. 





Mittwoch, 13. März 2024

Was gibt es Neues?


Nun ja, es gibt gewisse Blicke auf die Metropole Montreal welche mich selbst nach all den Jahren noch staunen lassen. Wie bei der spontanen, freitäglichen Fahrradtour immer am St. Lorenz Strom entlang. 

 


Es war einfach so ein derartig geiles Wetter, dass ich nicht widerstehen konnte und bin einfach vom Büro aus mit dem Fahrrad los gedüst. Und dann geht es einfach mal kreuz und quer durch die Stadt. Dabei kommt man manchmal durch ziemlich "fertige Viertel" - die gibt es scheinbar immer noch, echt "Ghetto mäßig". Teile von Verdun, Saint Henri und auch die sogenannte "South Shore", also südlich vom Strom. So Baracken, direkt an der Autobahn. Der Hammer. Aber trotz allem irgendwie cool.

Und dann das hier: da komme ich jeden Tag - auf dem Weg zur Arbeit - zweimal vorbei. Ich finde es interessant, dass die Quebecer nach wie vor schlichte Holzkonstruktionen zum Bauen verwenden. Erstmal werden Holzständerwände zusammen getackert, dann Pressspanplatten "draufgedengelt", danach kommt die Isolierung und zum Abschluss wird eine Ziegel Außenwand vor gemauert. Geht scheinbar auch und kostet wahrscheinlich halb so viel wie ein vergleichbarer Bau in Deutschland.  Die komplette Basis Konstruktion besteht eigentlich nur aus Spanplatten und Holzlatten. Okay, Fenster und so etwas kommen schon noch rein.


Ansonsten, auf dem politischen Level, bleibt Scholzomat der "Zauderer" welcher er halt ist (nach allem was ich höre und lese) und hält angeblich "Schaden von Deutschland" ab.  Mag sein, vielleicht für den Moment. Langfristig gesehen wird das keine Lösung sein. Die ZEIT hat da unlängst eine sehr gute geopolitische Analyse veröffentlicht. Mal schauen, ob ich das hier posten kann. Ich denke, Scholz ist letztlich (leider) tatsächlich ein entscheidungs- und führungs- schwacher Looser. Also tatsächlich die falsche Person zur falschen Zeit. Ich weiß ja selber dass die alte management Regel, wonach sich nahezu 80 % aller Probleme durch "nichts tun" von selbst lösen. Aber ob das auf den Krieg mit den Russen auch zu trifft, wage ich schwer zu bezweifeln. Und niemand wird mich davon überzeugen können, dass wir nicht im Krieg sind mit "den Russen". Ob da jetzt ein paar "auswärtige Hansel" an den F16 oder den Taurus Dingern herumschrauben ist letztlich vollkommen egal.

Themawechsel: 

Hier, in Kanada, hat die Quebecer Regierung (rechts konservativ) gerade ihr Jahresbudget vorgestellt und so wie ich das sehe, sieht das nicht gut aus. Nicht für Quebec und auch nicht für unsere Einrichtungen. Es gib ein riesiges Schuldenproblem und ein hammer hartes Staatsdefizit. Da kommen wohl schwierige Zeiten auf uns zu. Da muss ich mal sehen, ob ich das "Boot" nochmal auf Kurs halten kann oder ob wirklich harte Einschnitte kommen. Der Wind kommt von vorne.

Ich hätte die wirtschaftliche Situation eigentlich deutlich besser eingeschätzt aber es sieht, zunächst, wirklich nicht gut aus. Aber ich muss das jetzt alles erst mal genau analysieren und dann schaue ich mal weiter. 

In diesem Sinne: "es hätt noch immer jut jejange".

 

 

Montag, 4. März 2024

Es ist tatsächlich Frühling





Das mag, für deutsche Verhältnisse, komisch klingen. Wenn ich hier in QC feststelle, dass tatsächlich Frühling ist. In Dachau haben die Schneeglöckchen schon vor vier Wochen geblüht. Aber ich habe mir gestern mal meinen Blogeintrag von vor einem Jahr angesehen: 

da lagen am Chalet 120 cm Schnee und mein Vordach ist Anfang März von der Schneelast zerstört worden. Ich kann mich auch an diese Nacht mit dem Hammer Sturm erinnern. Dieses Jahr, siehe obiges Bild vom See, ist nur noch etwas Wasser auf dem Eis zu sehen. Auf den Nordseiten ist natürlich noch Eis aber im Wald liegt fast kein Schnee mehr und die endgültige Bestätigung: 

die Wildgänse sind heute in Schwärmen über Montreal geflogen. Sie kommen zurück. Wie die Tiere das wissen ist ein wirkliches Wunder. 

Aber wenn die Wildgänse zurückkommen, dann wird oder ist es Frühling. Die Viecher wissen das. Es ist erstaunlich. 




 

 

 

Mittwoch, 28. Februar 2024

Eine Winter Wärme Welle

Das habe ich in mittlerweile 28 Jahren Quebec auch noch nicht erlebt. Im Februar in Shorts und T-Shirt Langlaufen. 

Wir hatten eine "Wärmewelle - kann man so nennen. Mild? Nö, eher warm. Richtig warm. 

Ich war gestern spontan am Chalet um nochmal etwas Backcountry machen zu können. Ab nächster Woche ist es nämlich damit vorbei. Somit kann ich meinen Kommentar von letzter Woche löschen. Von wegen noch 4 bis 6 Wochen Winter. 


Auf dem Selfie habe ich noch den Pulli an - aber ich habe damit geschwitzt wie Sau. Die Luft war irgendwie "mediterranisch" warm. Unglaublich. Gefühlt locker so um die 20 Grad plus. Im Februar? Richtig warme Winde? Alter!!

Alle Temperaturrekorde in Quebec wurden gebrochen. Und obwohl heute Nacht ein kurzer, ziemlich krasser, Temperatursturz kommen wird, d.h. von plus 16 geht es auf minus 18 runter (im Chalet auf minus 21) weil eine Kaltfront die subtropische Luft erstmal wegdrücken wird, so ist es doch bedenklich. Ab Wochenende herrschen dann schon wieder relativ warme Temperaturen, deutlich über dem Gefrierpunkt.  

Ab nächster Woche wird es also mit Langlauf und Backcountry endgültig vorbei sein. Das ist, für Quebecer Verhältnisse, außerst ungewöhnlich und insgesamt sehr bedenklich. 

Das bedeutet nämlich auch, das bald kaum mehr Schnee liegen wird. Somit werden die Wälder im März und April extrem schnell austrocknen und die Waldbrandsaison wird ca. 4 Wochen früher als normal beginnen. Ab Mai "brennt dann die Luft" - sprichwörtlich. 

Das wird nicht lustig. 

 


Der See ist noch bombensicher zu gefroren und war absolut sicher zu begehen Die 40 cm Schnee stellen eine relativ gute Isolierung dar. Aber durch die krasse warme Temperatur gehen schon riesige Risse durch das Eis. Die Eisdicke beträgt sicherlich noch 40 bis 60 cm aber ich konnte die Risse schon an der Oberfläche erkennen.

Am Wochenende sollte noch eine Tour "drin sein". Aber nur weil heute Nacht dieser Temperatursturz kommt. Ab Montag ist dann "Schicht im Schacht". Vier bis sechs Wochen zu früh. Erschreckend. 


p.s. ich sitze gerade Zuhause und schreibe diese Zeilen, es ist ca. 19 Uhr und die zwei Fronten prallen gerade aufeinander. Das wird eine unruhige Nacht und ich möchte mit niemanden tauschen der da heute draußen mit dem Auto oder sonstwie unterwegs ist. Das wird krass. Im Moment regnet es und ich kann zusehen wie die Temperatur fällt (über mein Außenthermometer). In ca. zwei Stunden wird das Ganze in Schnee und Eis übergehen. Mein Notstromaggregat steht bereit!


 Flash Freeze Warning

Issued at Wed 3:40 PM Feb. 28
Issued by: Environment and Climate Change Canada
Description


A vigorous cold front will sweep across Quebec tonight.
Temperatures are expected to suddenly drop by about 10 to 15 degrees in a few hours.

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Surfaces such as highways, roads, walkways and parking lots may become icy and slippery.

Flash freeze warnings are issued when a rapid drop in temperature is expected, that can cause water from rain or melted snow on streets and sidewalks to quickly freeze. 





Sonntag, 18. Februar 2024

Eine Winter Idylle

Nach zwei Monaten bin ich endlich mal wieder dazu gekommen in die Hütte zu fahren. Solo. Die Rasselbande musste arbeiten.


Es hatte minimale Schneelast, d.h. keine Gefahr für mein Vordach. Letztes Jahr um diese Zeit lagen ca. 120 cm Schnee und Eis auf dem Dach (15 Tonnen Gewicht). 

Im Wald lagen dieses WE ca. 50 cm - für die Jahreszeit ist das sehr wenig Schnee.  

Innentemperatur bei Ankunft um die Null Grad Celsius. Außentemperatur: minus 10.

Aber insgesamt ist es ein Winter Traum. Der See ist absolut 100% zugefroren und die Bedingungen für Back Country Ski waren einfach perfekt. Besser geht es fast nicht.

Absolute Stille und kein Mensch weit und breit. Ein paar Rehe, das war alles.



Die Schneeschuh Tour hoch zu den "Cliffs" - über Stock und Stein. Da wo ich mich im November bei Dunkelheit im Wald verirrt hatte. Ein genialer Blick über die Wildnis. Allerdings werde ich jetzt zukünftig bei meinen Solo Trips angeben wohin ich gehe und wann ich wieder zurück sein sollte. Passieren sollte einem da nichts. Nachts geht die Temperatur auf minus 15 runter und einige Passagen sind "nicht von schlechten Eltern". 

Ein "hinfaller" oder Absturz könnte gefährlich werden weil mich da niemand finden würde und weil es halt schlicht und ergreifend keine Menschen gibt. Also werde ich mich zukünftig nach der Tour immer wieder zurück melden.

 


Die Winterstimmung am Rouge ist formidabel. 


Jetzt bleiben noch ca. 4 bis 6 Wochen für solche Aktionen und dann ist auch gut so und irgendwann wird es auch hier Frühling. 
 
Apropos Winter: für deutsche Verhältnisse wäre das logischerweise ein harter Winter, für Quebecer Verhältnisse mutet es fast "frühlingshaft" an. Hört sich ein wenig "wirr" an aber die Verhältnisse sind halt stark relativ. 
 
Die Wettervorhersage sagt zwar voraus, dass es nächsten Samstag noch mal einen nächtlichen Temperatursturz auf minus 20 geben soll aber danach dann Plustemperaturen angesagt sind. Das ist, für die Jahreszeit, äußerst ungewöhnlich.
 



Mittwoch, 14. Februar 2024

Die Kraft des Winters ist früh gebrochen und ein paar Gedanken zu der Zukunft des Ski fahrens

Sprichwörtlich: die Kraft des Winters ist gebrochen - und ob das so gut ist, weil so früh, wird sich noch weisen. Wohl eher nicht.

Ich bin gestern Abend von dem Kurztrip nach Dachau, Oberfranken und den Dolomiten, wieder nach Montreal zurückgekommen und da ging mir das mal so kurz durch den Kopf. Selbst bei minus 7 Grad heute in Montreal, war die Sonne schon so stark, dass der Schnee und das Eis schmolzen (nicht scholzen - da würde ja dann einfach nichts passieren). Das ist dann ja eher "normal" und dem normalen Verlauf der Jahreszeiten geschuldet. Die Tage werden länger und der Winkel der Sonneneinstrahlung verändert sich. Die Sonne wird stärker.

Normal ist es aber  sicher nicht wenn ich Anfang Februar bei plus 15 Grad in Dachau ober-körperfrei bei "Schwesterchen" in der "Frühlings Sonne" sitzen kann, meinen Cafe schlürfe und die  Blümchen angucke. 



Oder bei plus 14 Grad in den Alpen Ski fahre - auf 2500 Meter. Ohne Handschuhe und nur mit T-Shirt und Skijacke. Der Wahnsinn. 

Die Temperatur in Sexten war - gefühlt - wie sonst Ostern. D.h. eigentlich wie Ski fahren im April. So waren die Temperaturen früher um Ostern rum - gefühlt.  

Februar ist, scheinbar, der neue April - oder zumindest März. Am WE werde ich mal nachsehen und überprüfen wie die Schneelage oben in der Hütte ist. Ich gehe mal davon aus, das ca. 1 Meter Schnee liegen sollte.

Apropos: ich bin seit ca. mitte Dezember nicht mehr dazu gekommen in die Hütte zu gehen -  hoffentlich steht die Kiste noch. 

Nochmal kurz zu Sexten: (eigentlich Moos)

geiles Wetter (zu warm), guter Schnee und keine Leute. Geniale Bedingungen, sollte oder wollte man wirklich Ski fahren. 


Die Langlauf Bedingungen im Fischleintal waren optimal. Meine Ski waren Müll, weil geliehen und ohne Wachs, aber was solls? Ich bin halt einfach so ein "Wachs Fetischist" beim Langlauf. Ich hasse die Schuppenski. Mit Wachs kann ich besser "steigen und klettern" und fahre auch besser ab. Die Schuppendinger haben keinen "Grip" und bremsen null. Aber, mit dem Panorama trotzdem immer nur geil.

 


 



Unser guter alter Kumpel Tom war auch mit dabei, wenigstens für einen Tag und wie man sieht, war auf der "Lärche" nicht viel los. Die Gesamtlage war auch insgesamt eher ruhig. Kaum Leute. 



Zwei Leute am Nachmittag auf der Lärche. Da habe ich auch noch nicht erlebt. Apropos: Head Super Shape - geiler Carving High Speed Ski. 

Inwieweit das "alpine" Skifahren noch Sinn macht, aus ökologischen und auch aus anderen Gründen (wahnsinnig teuer und aufwendig), sei mal dahingestellt aber für meine Generation war das halt so ein "Aufstiegsding". D.h. man konnte sich tatsächlich ein paar Ski leisten (bzw. die Eltern) und die Schule konnte uns eine Woche irgendwo in die Berge verfrachten. 

Das waren die 50er, die 60er und auch noch die 70er Jahre. Das war Jugendherberge für "einen Appel und ein Ei". Die Ausrüstung war damals nebensächlich und rudimentär. Hauptsache wir hatten Spaß. 

Mittlerweile sieht das anders aus: Stöckli Ski für 2000€, Klamotten für 2000€, Liftpass pro Tag 75 €, Anreise, Übernachtung und Verpflegung. 

Und ich spreche hier von Südtirol. Nicht von der Schweiz, Kitzbühel oder Heli Skiing in den Rockies. Die Angelegenheit ist sauteuer und einigermaßen elitär geworden. 

Sexten bzw. die Tre Cime ziehen hier nach und heben die Preise an. Einzig unsere Wirtin und Freundin Emmi "reißt" uns da immer noch raus mit akzeptablen Preisen. 

Wie lange diese Form des Wintersports noch überleben kann weiß ich nicht aber ich denke wir, d.h. ich und meine Kinder, wir sind wohl die letzte Generation. The last generation. Alles hat sein Zeit. 

Backcountry in Quebec wird noch ein wenig länger am Start sein. Oder auch nicht - angesichts der Klimaerwärmung scheint aber auch hier der Winter keine "Kraft" mehr zu haben oder zumindest an solcher zu verlieren.

Schaun mer mal. Vielleicht berichte ich ja dann im April über den ultimativen Wintersturm. 









 

 

 



Dienstag, 23. Januar 2024

Deutschland geht auf die Strasse

Es ist gut zu hören, dass die Deutschen für ihre Grundrechte auf die Strasse gehen. Das wurde auch Zeit - wehret den Anfängen. Unsere freiheitliche demokratische Grundordnung verdient es verteidigt zu werden. 

Die Amis sind gerade dabei sich selbst und ihre Demokratie zu zerstören und die Welt schaute mit Erstaunen zu. Die Russen attackieren die freie Welt und kommentieren das auf eine Art und Weise wie es selbst Dr. Goebbels die Schamröte ins Gesicht zaubern würde und die Israelis begehen gerade einen Genozid.

Unsere Oma würde sagen: die Welt ist verrückt geworden.  

Quebec hat ein paar kleinere Probleme: u.a. 60000 Asylsuchende. Quebec hat ca. 50% des gesamt kanadischen Kontingents abbekommen und da es auch noch ca. 160000 temporäre "Arbeitsmigranten" gab, zusätzlich zu den ca. 56000 regulären Immigranten, gibt es gerade ein hammer Problem auf dem Wohnungsmarkt. Mit anderen Worten: es gibt nicht genug Wohnungen und Unterkünfte für die ganzen Menschen. 

Obwohl eigentlich überall gebaut und entwickelt wird.

Solange allerdings das Wetter (bzw. der Winter) das größte aller Probleme ist, scheint die Welt noch einigermaßen in Ordnung zu sein.



 

Die Konditionen für Wintersport sind ausgezeichnet und ich habe am Sonntag mindestens 20 Kilometer Piste gemacht. Das mache ich jetzt noch "ein Wöchlein" und dann nix wie ab nach Sexten. Die Zeit vergeht wie im Flug und am WE muss ich mal sehen ob die Hütte noch steht und wie viel Schnee da liegt. Ich denke mindestens 100cm. In diesem Sinne: peace.

 




Freitag, 19. Januar 2024

Ein angenehmer Winter bisher

Wir hatten zwei Schneestürme aber nichts richtig Ernstes. Normaler Schneefall halt. Zweimal so ca. 30 cm und das war es dann auch. Es ist bis dato ein eher milder Winter. Ich kann mich aber auch täuschen, ich war ja fast zwei Wochen in Mexiko. Apropos: ein geiles Bild aus dem Flugzeug kurz nach Mexiko City.


Zurück zum Winter.

Jedenfalls "fühlt" sich das für mich jetzt fast so an als müsse ich die "paar Wochen Winter" noch optimal ausnutzen. Sonst komme ich gar nicht richtig zum "Winterfeeling", d.h. Chalet bei minus 20, lange Backcountry Wanderungen oder Langlaufen auf dem See.

Im Moment geht allerdings Langlaufen ab der Haustür und gestern haben wir, d.h. unser "Skiclub" auch unsere abendliche "Bergtour" gemacht. 


 

Morgen mache ich eine Langlauf Tour mit Joanne und am nächsten WE gehe ich mal mit Lili für ein paar Tage in die Hütte. Dann kommt auch schon Sexten. Mal schaun, ob dieses Jahr wenigstens etwas Schnee liegt in den Alpen.

 

 

 

 

 

 

 

Montag, 8. Januar 2024

Im Land des (alten) Volkswagens

Ein paar Sachen haben mich fasziniert hier - vom Tauchen mal abgesehen. Unter anderem die Anzahl an uralten VWs in jedweder Konfiguration oder Verfassung. Ob Käfer oder Bus.

Improvisiert und zum Cabrio umgebaut, höhergelegt, halb verrostet oder wie auch immer. 


Davon fahren hier noch hunderte, wenn nicht tausende von alten Kisten rum. Genial. 




Dann die Scooter: das überwiegende Fortbewegungsmittel. 


Und schließlich die unglaubliche Anzahl an Drogeriemärkten und Apotheken:

gefühlt gibt es davon mehr als Einwohner. Wahrscheinlich kaufen die ganzen Touris der Cruise Boote die "Sachen" welche hier rezeptfrei über den Tresen verkauft werden. 



Apropos: 

teilweise lagen bis zu 6 dieser schwimmenden Städte vor Ort. 



Ride the wild surf - geht natürlich auch. 

Somit ist Cozumel beendet und heute Abend geht es zurück in den Winter: 

 

Issued by: Environment and Climate Change Canada
Description

A major storm will begin Tuesday late in the day over Southern Quebec.

Precipitation will begin as snow before changing over to rain Wednesday morning. A more or less extended period of freezing rain is possible during the transition. Strong winds will also accompany this storm. While the scenario is becoming clearer, there is still some uncertainty regarding the quantities of different types of precipitation to be received. Dangerous driving conditions can be expected. Consider postponing or delaying any non essential travel.

 

Womöglich werde ich am Mittwoch das Büro vorsorglich schließen.  

Am Donnerstag sollte Langlauf machbar sein und am WE eventuell Skifahren.


Sonntag, 7. Januar 2024

Tauchen in Cozumel

Ein paar Tage Süden. Mexiko. Tauchkurs. Micha (D.) war in Cozumel und Joanne und ich wollten die Gelegenheit nutzen um den Quebecer Winter um ein paar Tage zu verkürzen. Gleichzeitig konnten wir einen Tauchkurs machen. 

Wir hatten ein schönes Haus mit Pool, coole Scooter zum "in der Gegend" rumdüsen und die Temperaturen sind natürlich ober geil - so zwischen 25 und 30 Grad. Sonne. 

Somit war es ein Mix aus "Playa", Tauchen und relaxen (und wir haben noch ein paar Maya Ruinen besichtigt). Das Tauchen hat mich ein bißchen gestresst weil ich, außer mal Schnorcheln in Istrien, sowas noch nie gemacht habe. Dazu muss man einen ewigen Theoriekurs machen um die Akkreditierung zu bekommen. Alter. 

Cozumel und noch mehr die Festlandsseite gegenüber, d.h. Playa del Carmen, sind ziemliche Touristen Spots. Jede Menge "Gringos". Aber was solls, es gibt tolle Strände, unglaubliche Sonnenunter- und Aufgänge und das Wasser ist kristallklar und super warm. 

Außerdem ist die Ostküste von Cozumel ein einziger endloser Strand und super zum Baden bzw. um am Strand abzuhängen. 


Der Tauchkurs war nicht "von schlechten Eltern", zumindest nicht für einen Novizen wie mich. Joanne, meine Freundin, ist da "eisenhart" und fürchtet sich vor nichts aber ich hatte mächtig Respekt vor Dingen wie "Druckausgleich", mangel an Atemluft, usw.! Der erste Tag hat mich an mein Limit gebracht: Maske während des Tauchens abmachen und wieder aufsetzen, Atemluft "rausnehmen" und Notsituationen durchspielen, Notauftauchen üben, Orientierung unter Wasser proben, Atemluft abdrehen und wieder aufdrehen, um den Effekt verstehen zu können, usw.! Auch die nonverbale Kommunikation will erstmal geübt werden. Das ganze Programm.  

Nach einer ersten Panikattacke (nach ca 5 Minuten unter Wasser) hatte ich mich unter Kontrolle und musste an unsere Mutter denken: "wenn du was anfängst, ziehst du es auch durch und danach kannst du einschätzen ob das "Taucht" oder eben nicht."

Der zweite Tag des Kurses war sehr intensiv weil wir noch mal alles durchgehen mussten, d.h z.B. Maske in der Tiefe abnehmen und wieder aufsetzen (mit Atemluft "ausspülen"), ein paar Meter ohne Maske tauchen, usw.! Das geht allerdings nach zwei Tagen relativ von Alleine und ohne Probleme. Dazu kam der Vorteil, dass Jose, unser Tauchlehrer, nur Joanne und mich als Schüler hatte, d.h. wir hatten einen Privatkurs und unser "Ausbilder" war ein super sympatischer Kerl mit einer unglaublichen Ruhe und Ausstrahlung. 

Micha meinte, dass normalerweise so ca. 20 Tauchgänge notwendig seien bis man eine relative Routine entwickelt hat. Am Anfang ist man sehr nervös und aufgeregt und deshalb verbraucht man auch z.B. mehr Atemluft als etwa Taucher mit Erfahrung. 

Am zweiten Tag und nach zwei Tauchgängen war ich platt und bin am Nachmittag erstmal ins Bett. 

Am dritten Tag gingen wir dann richtig tauchen und zwar mit zwei vollen Tauchgängen. Eine absolut geile Erfahrung. 








Micha war mit dabei und hat ein paar Bilder mit seiner Divecam gemacht. Genial. Muchas gracias!!

Somit haben wir, d.h. Joanne und ich, unsere offizielle Akkreditierung (Padi) und wir können jetzt tauchen gehen wo wir wollen. Mehr oder weniger jedenfalls. Hammer. Insgesamt betrachtet war es eine sehr coole neue Erfahrung welche mich zwar mal kurz total aus meiner "Komfort Zone" rausgehauen hat aber insgesamt sehr cool war. Das waren sicherlich nicht unsere letzten Tauchgänge. 

Jetzt hänge ich erstmal noch einen Tag in der Sonne und am Pool ab und dann geht es zurück in den quebecer Winter. Angeblich soll es momentan und die nächsten Tage richtig krass winterlich werden und wir müssen somit wohl auf Wintersport umstellen. Da freue ich mich aber auch schon drauf!